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Flugzeug von Air Berlin.

© Reuters

Stühlerücken bei Deutschlands Nummer zwei: Air Berlin verliert Finanzchef Hüttmeyer

Air Berlin ist angeschlagen - jetzt geht auch noch der Finanzvorstand. Er wechselt zum Geldgeber Etihad.

Die angeschlagene Fluglinie Air Berlin verliert ihren Finanzchef. Ulf Hüttmeyer, 41, wechselt zum Großaktionär Etihad in Abu Dhabi, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Ein Unternehmenssprecher sagte auf Anfrage, Spekulationen kommentiere man nicht. Einen Nachfolger für Hüttmeyer, der seit 2006 im Unternehmen war, gibt es noch nicht.

Branchenkreisen zufolge ist Air Berlin, die Nummer zwei in Deutschland, aber bereits auf der Suche. Weiterhin heißt es, Hüttmeyer solle bei Etihad die Beteiligungen der Fluggesellschaft verwalten und nach Synergien zwischen ihnen suchen. Dies sei eher ein Auf- als ein Abstieg für ihn.

Ulf Hüttmeyer, 41, zieht es an den Golf. Dort soll er für Etihad deren Beteiligungen ordnen und nach Synergien suchen.
Ulf Hüttmeyer, 41, zieht es an den Golf. Dort soll er für Etihad deren Beteiligungen ordnen und nach Synergien suchen.

© dpa

Die Araber waren in den vergangenen Jahren nicht nur bei den Berlinern eingestiegen, sondern auch bei der irischen Aer Lingus und bei der kriselnden Alitalia. Erst am Freitag hatte Hüttmeyer die Abbestellung von 33 neuen Boeing-Jets bekanntgegeben – ohne dass dafür Strafzahlungen fällig werden. Dies gilt intern als sein Erfolg.
Air Berlin steckt seit Jahren in Turbulenzen, hatte sich aber im zweiten Quartal etwas Luft verschafft. Ohne die Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad, der nationalen Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate, wäre das Unternehmen aber wohl längst Geschichte. Seit 2011 summieren sich die Hilfen auf 800 Millionen Euro. Im Frühjahr hatte Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer eine grundlegende Neuausrichtung von Air Berlin angekündigt – bekannt ist darüber allerdings noch nicht viel.

Tui reduziert seinen Anteil an Air Berlin

Derweil reduziert der Tourismuskonzern Tui seinen Aktienanteil bei Air Berlin weiter. Der Reiseveranstalter habe Anfang des Monats erneut Air-Berlin-Aktien verkauft und halte nun weniger als vier Prozent, berichtet die "Wirtschaftswoche". In absehbarer Zeit will Tui auch die restlichen Aktien abstoßen. „Die Reduzierung ist lange geplant und wird sukzessive umgesetzt“, heißt es bei Tui.

2009 hatte die britische Tui-Tochter Tui Travel 20 Prozent an Air Berlin bekommen als Gegenleistung dafür, dass Air Berlin zehn Jahre lang 14 Flugzeuge der defizitären Tuifly mietet. Zudem wollte sich Tui günstige Flüge sichern. Doch die Atmosphäre ist abgekühlt. Air Berlin möchte im Rahmen der aktuellen Sanierung die Tuifly-Flieger kündigen, um Kosten zu senken.

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