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Wirtschaft: Stumpfe warnt vor zu hohen Erwartungen

LEIPZIG (ADN).Vor zu hohen Erwartungen an die erste gesamtdeutsche Lohnrunde in der Metall- und Elektroindustrie hat Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe gewarnt.

LEIPZIG (ADN).Vor zu hohen Erwartungen an die erste gesamtdeutsche Lohnrunde in der Metall- und Elektroindustrie hat Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe gewarnt.In den Verhandlungen müsse "Vernunft" regieren.Das zur Verfügung stehende Volumen dürfe nicht allein für Lohnerhöhungen ausgegeben werden.In dem Abschluß müsse sich vor allem die wirtschaftliche Situation in den neuen Bundesländern widerspiegeln, sagte Stumpfe am Mittwoch anläßlich einer Tarifkonferenz ostdeutscher Metallarbeitgeberverbände in Leipzig vor der Presse.

Stumpfe betonte, in Ostdeutschland müsse eine "ausgeprägte Kostenzurückhaltung" praktiziert werden.Andernfalls seien Arbeitsplätze gefährdet.Die Ostverbände der Metall- und Elektroindustrie bekämen in den Verhandlungen erstmals ein "verstärktes Mitspracherecht".Der Pilotabschluß für die Branche werde aber "ganz sicher" aus einem westlichen Bundesland kommen.Dieser werde die spezielle Situation der ostdeutschen Betriebe "angemessen berücksichtigen", betonte der Gesamtmetall-Präsident.

Stumpfe wiederholte, der Durchbruch bei der weiteren Angleichung der Tarife in der ostdeutschen Metallindustrie an das Westniveau sei eine "ganz wichtige Voraussetzung", damit sich die Branche bis Ende des Jahres 2000 von Arbeitskonflikten ungestört entwickeln könne.

Arbeitgeber und Gewerkschaft hatten sich am Montag in Berlin darauf verständigt, die West-Tarife für die rund 266 000 Metaller in den neuen Ländern zu übernehmen.Konkret sollen die nächsten Tarifvereinbarungen West mit einem Monat Verzug für Ostdeutschland übernommen werden.Die Regelungen zur Altersteilzeit sollen noch in diesem Jahr für die neuen Länder gelten.Im Gegenzug bleibt es bis Ende des Jahres 2000 bei der 38-Stunden-Arbeitswoche in der ostdeutschen Metallbranche gegenüber 35 Stunden in den alten Bundesländern.

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