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SÜDAFRIKA: Verluste durch fallende Preise

Kapstadt- Wie andere große Rohstoffproduzenten ist auch Südafrika stark auf die Exporte seiner Bodenschätze angewiesen. Daher leidet das Land am Kap massiv unter der Krise in Europa – seinem nach China zweitgrößten Absatzmarkt.

Kapstadt- Wie andere große Rohstoffproduzenten ist auch Südafrika stark auf die Exporte seiner Bodenschätze angewiesen. Daher leidet das Land am Kap massiv unter der Krise in Europa – seinem nach China zweitgrößten Absatzmarkt. Besonders hart trifft Südafrika dabei der Verfall des Preises von Platin, das dem Land inzwischen mehr Devisen in die Staatskasse spült als Gold. Weil die Hälfte der weltweiten Produktion zur Herstellung von Katalysatoren verwendet wird, geht die Nachfrage nach dem Edelmetall wegen des schwächelnden Automarkts zurück. Insgesamt sanken Südafrikas Ausfuhren in die EU im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozent. Die Verluste kann auch der gestiegene Goldpreis nicht ausgleichen, zumal Südafrikas Produktion des Metalls gerade erst auf den niedrigsten Stand in 100 Jahren gefallen ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die ausländischen Direktinvestitionen in den letzten drei Jahren stark rückläufig waren.

Die Wirtschaft in Südafrika wird 2012 wohl um weniger als drei Prozent wachsen. Sieben Prozent wären zum Abbau der Arbeitslosigkeit von über 25 Prozent nötig. Die Euro-Krise verschärft somit eine unbefriedigende Situation: Die zunehmende Bürokratisierung der Wirtschaft hat die Produktivität am Kap stark sinken lassen. Während andere Schwellenländer Exporterfolge feiern, verliert Südafrika dadurch immer mehr an Konkurrenzfähigkeit. Wolfgang Drechsler

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