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Der Fahrdienst Uber wollte aus der Geiselnahme in Sydney Profit schlagen.

© dpa

Sydney: Fahrdienst Uber wollte aus Geiselnahme Kapital schlagen

Das Fahrdienstunternehmen Uber hat nach der Geiselnahme in Sydney seine Preise in der Metropole drastisch erhöht - und damit einen Sturm der Entrüstung verursacht. Inzwischen ist das Unternehmen zurückgerudert.

Nach der Geiselnahme in Sydney hat der Fahrdienst Uber seine Preise in der Stadt zeitweise deutlich erhöht. Kunden berichteten, für Fahrten aus der Innenstadt zum Flughafen, die normalerweise 60 Australische Dollar (40 Euro) kosten, hätten die Uber-Fahrer am Montag plötzlich 185 Dollar (122 Euro) verlangt. Twitter-Nutzer bezeichneten es als "Schande" und "armselig", dass Uber aus der Geiselnahme Kapital schlagen wollte.

Erst mit aufziehendem Shitstorm ruderte das Unternehmen zurück: Plötzlich bot es an, Menschen aus dem Stadtzentrum "kostenlos sicher nach Hause zu bringen" und die zuvor kassierten Wuchertarife zurückzuzahlen. In einer ersten Reaktion hatte Uber die Preiserhöhung noch gerechtfertigt. Damit habe man mehr Fahrer bewegen wollen, in der Gegend der Geiselnahme Passagiere aufzunehmen. Je höher die Tarife, desto mehr verdienen die frei beschäftigten Uber-Chauffeure.

Es gehört zur Uber-Strategie, bei einem Mangel an Taxis die Preise zu erhöhen, um mehr Fahrer zu finden. Die Behörden in den USA haben dem schon einen Riegel vorgeschoben, wenn es zu landesweiten Notfallsituationen kommt. Wegen des Geschäftsmodells, Privatleute als Fahrer zu nutzen und durch die billigeren Tarife regulären Taxifahrern die Kunden wegzuschnappen, ist Uber hoch umstritten: In mehreren Ländern wurde der Fahrdienst bereits verboten. (AFP)

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