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Wirtschaft: T-Online: Neue Inhalte für die Telekom-Tochter

T-Online will zum führenden Medienhaus im Internet werden. Das sagte der seit Januar amtierende Vorstandschef, Thomas Holtrop, bei der Vorstellung seiner neuen Strategie am Dienstag in Berlin.

T-Online will zum führenden Medienhaus im Internet werden. Das sagte der seit Januar amtierende Vorstandschef, Thomas Holtrop, bei der Vorstellung seiner neuen Strategie am Dienstag in Berlin. Dabei werde sich die Telekom-Tochtergesellschaft nicht exklusiv an nur einen Anbieter binden. "Genauso wenig, wie ein Verlagshaus auf einen Autor setzt oder ein Fernsehsender exklusiv mit einer Produktionsgesellschaft zusammenarbeitet, werden wir uns in unserer Arbeit einschränken." Er fügte hinzu: "AOL-Time-Warner ist nicht das richtige Modell." Zuletzt wurde über einen Einstieg der Kirch-Gruppe bei T-Online spekuliert. Kirch bestätigte Gespräche, die Telekom dementierte sie.

In den kommenden Monaten soll das Angebot auf dem T-Online-Portal kontinuierlich ausgebaut werden - begleitet von einer "aggressiver ausgerichteten" Werbevermarktungsstratgie. Eine komplette Neugestaltung des T-Online-Portals ist für die zweite Jahreshälfte 2001 geplant. Als Beispiel für neue Inhalte nannte Holtrop ein geplantes Joint Venture mit den Touristikkonzernen TUI und C & N für ein Online-Reisebüro. Weitere neue Produkte sollen auf der Cebit präsentiert werden. Ziel der Inhalts- und Service-Strategie sei es, den Anteil des Portal-Umsatzes von derzeit 14 Prozent auf mehr als 30 Prozent im Jahr 2004 zu steigern. Derzeit erwirtschaftet T-Online noch die Hälfte seines Portalumsatzes mit der Telekom. Die Haupteinnahmequelle sind bisher die Zugangsgebühren. Hier steht T-Online jedoch in hartem Preiswettbewerb.

"In den letzten Jahren konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Internet-Unternehmen vor allem auf Kundenwachstum, und dieses Wachstum war nicht immer profitabel. Heute aber steht wieder die Profitabilität im Vordergrund", sagte Holtrop. Nicht zuletzt durch die negative Entwicklung der Kapitalmärkte richte sich das Augenmerk nun wieder auf die Ertragskennzahlen. Um den Umsatz zu steigern sollen neue Einnahmequellen erschlossen werden: "Es gilt, unsere Kundenbeziehungen stärker als bisher in Mark und Pfennig umzumünzen." So sollen den Kunden nach einer ausführlichen Testphase ab dem ersten Quartal 2002 für spezielle Inhalte zur Kasse gebeten werden. Dazu soll es Informationen zu bestimmten Interessensgebieten im kostenpflichtigen Abonnement oder auf Abrufbasis geben. Bereits ab Mai diesen Jahres ist die neue Rubrik "Follow your Stars" geplant, bei der T-Online-Kunden die eigene Lieblingsband oder Sportler live über mehrere Tage über das Netz begleiten können.

"Wir wollen einen ausgewogenen und rentablen Umsatzmix aus dem Geschäft mit den Zugangsentgelten für die Internet-Nutzung und den Internet-Inhalten", sagte Holtrop. Das kombinierte Geschäftsmodell sei entscheidend für den Erfolg, da man so nicht von einer einzigen Ertragsquelle abhängig sei und durch das Zugangsgeschäft auch die Kundenbeziehungen pflegen könne.

T-Online ist mit acht Millionen Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal der größte europäische Online-Dienst. Weltweit hat nur AOL mehr Kunden.

vis

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