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Wirtschaft: T-Online zeigt Hollywood

Auf der Ifa präsentiert der Internetdienst neue kostenpflichtige Dienste für Filme und Musik aus dem Netz

Berlin (vis/tnt/HB). Der InternetDienstleister T-Online will sich ein neues Publikum erschließen. Auf der Internationalen Funkausstellung (Ifa) präsentiert das Unternehmen den Dienst „T-Online Vision“ für den Fernseher. T-Online Vision ist das Breitbandportal (siehe Lexikon, Seite 18) des Dienstes im Internet. Mit der Variante fürs TV sollen neue Kunden für den Dienst gewonnen werden, auch solche, die bisher keinen Computer nutzen. Künftig will T-Online dort auch Hollywood-Filme zeigen.

Außerdem steht T-Online kurz vor dem Start einer neuen Plattform zum kostenpflichtigen Herunterladen von Musik aus dem Internet. „T-Online wird auf der Ifa eine Downloadplattform für Musik mit Titeln aller maßgeblichen Labels präsentieren“, sagte T-Online-Marketingvorstand Burkhard Graßmann dem Handelsblatt.

Kunden können die Titel per Mausklick auswählen und erhalten die Ware im Microsoft eigenen WMA9-Format auf den PC. Dort können sie abgespielt und auch auf CDs gebrannt werden. Die Preise pro Titel liegen zwischen 99 Cent und 1,79 Euro. Bezahlt wird per Kreditkarte oder über die Telefonrechnung. Laut Branchenkreisen gehören zu den Vertragspartnern in der Musikindustrie unter anderem die Bertelsmann Music Group (BMG), Emi, Sony Music sowie Warner Music. Vorerst nicht mit von der Partie wird demnach Universal Music sein.

Zum Start des Online-Dienstes mit dem Namen „Musicload“ ( www.musicload.de ) am Freitag sollen zunächst rund 20000 Titel zur Auswahl stehen. „In den kommenden Monaten wird sich die Zahl der angebotenen Titel auf bis zu 300000 Titel erhöhen“, kündigte Graßmann an. In Deutschland setzt sich T-Online mit dem Angebot nach der Musikplattform „Chart-Radio“ an die Spitze der Internethändler, die Musikstücke gegen Bezahlung zum Herunterladen anbieten. Durch neue legale Systeme versucht die Musikindustrie den illegalen Tauschbörsen im Internet das Wasser abzugraben. BMG schätzt, dass monatlich weltweit drei Milliarden illegale Kopien aus dem Internet gezogen werden. Im Gegensatz dazu liegt die Zahl der verkauften CDs mit 170 Millionen CDs weit niedriger.

Daneben hat sich T-Online bereits bei zwei großen Filmstudios in Hollywood die Verwertungsrechte von Kinofilmen für das Internet gesichert. Dies bestätigte das Unternehmen bereits. Dass es sich dabei um Steven Spielbergs Firma Dreamworks und Universal handelt und dass die Verhandlungen mit Metro Goldwyn Meyer kurz vor dem Abschluss stehen, will das Unternehmen dagegen nicht kommentieren. Nur so viel: Bei den Verhandlungen gehe es darum, attraktive Filme zu bekommen, die nicht älter als ein Jahr sind, sagte ein T-Online-Sprecher.

Der neue Dienst, T-Online Vision für den Fernseher, soll ab Mitte November angeboten werden. Der Kunde braucht dazu einen schnellen Internetanschluss (DSL) und ein Zusatzgerät für den Fernseher. Diese Settop- Box, kommt von Fujitsu Siemens und soll nach Auskunft von T-Online je nach Ausstattung zwischen 800 und 1300 Euro kosten.

Für die Nutzung von T-Online Vision werde neben den Kosten für den DSL-Anschluss keine zusätzliche Grundgebühr fällig, sagte der Sprecher. Zahlen muss der Kunde nur für die Filme, die er abruft. Der Preis werde zwischen drei und fünf Euro pro Film liegen. Die Filme, die zum Abruf bereit stehen, werden auf der Settop-Box gespeichert. Etwa zehn bis 15 Filme passen darauf. Die Filme werden über Nacht auf die Box übertragen und sukzessive immer wieder durch neue Filme ersetzt. Einmal abgerufen, steht ein Film dann 24 Stunden zum Anschauen zur Verfügung. Wer den Film nach Ablauf dieser Zeitspanne noch einmal sehen will, muss erneut zahlen, denn die Filme sind kopiergeschützt. Zusätzlich wird im Internet auch eine Bibliothek zur Verfügung stehen, aus der weitere Filme abgerufen werden können.

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