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Wirtschaft: Täglich 100 Minuten im Internet Mediennutzung steigt, aber Überforderung auch

Berlin - Jeder dritte Deutsche fühlt sich durch die Informationsflut aus Fernsehen, Radio, Handy und Internet überfordert. Das ergab eine Studie, die am Donnerstag vom IT-Branchenverband Bitkom vorgestellt wurde.

Berlin - Jeder dritte Deutsche fühlt sich durch die Informationsflut aus Fernsehen, Radio, Handy und Internet überfordert. Das ergab eine Studie, die am Donnerstag vom IT-Branchenverband Bitkom vorgestellt wurde. „Offenkundig fühlen sich zahlreiche Menschen von Nachrichten und Medienvielfalt überfordert“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Der Studie zufolge haben 39 Prozent der Deutschen ab 65 Jahren häufig das Gefühl der Informationsüberflutung. Die Jüngeren, die mit Handy und Internet aufgewachsen sind, haben weniger Probleme: In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen fühlt sieht nur jeder Siebte einer Informationsflut ausgesetzt.

Ein Grund für die Überforderung sei, dass die Mediennutzung insgesamt zugenommen habe: Pro Tag nutze jeder Deutsche durchschnittlich 100 Minuten das Internet, erklärte der Bitkom. Vor zwei Jahren waren es noch 88 Minuten täglich. Trotzdem können sich dreiviertel der Deutschen ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen.

Mit fast vier Stunden Nutzungsdauer steht aber das Fernsehen nach wie vor an erster Stelle beim Medienkonsum: 71 Prozent der Befragten nennen deshalb auch das Fernsehen als Grund für die Informationsflut, nur 43 Prozent das Internet. Auch Beruf und Privatleben seien durch die neuen Medien verschmolzen: Jeder dritte Berufstätige in Deutschland ist auch außerhalb der Bürozeiten jederzeit erreichbar. Nur zwölf Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie in ihrer Freizeit nie für den Job erreichbar seien.

Der Umfrage zufolge legen etliche Verbraucher Pausen beim Medienkonsum ein: Fast jeder Vierte verbringt gelegentlich Tage ohne Internet. 41 Prozent der Handybesitzer schalten ihr Mobiltelefon nachts ab. Aber fast jeder Fünfte bleibt immer auf Empfang. Anieke Walter

Anieke Walter

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