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Wirtschaft: Täglich werden Devisen für 1,5 Billionen Dollar gehandelt

BASEL (AP / rtr).Der internationale Devisenhandel löst sich immer mehr von den realen Grundlagen in Handel und Volkswirtschaft: Der tägliche Umsatz mit Dollar, DM, Yen oder Franken stieg in den vergangenen drei Jahren um 25 Prozent auf 1,49 Billionen Dollar.

BASEL (AP / rtr).Der internationale Devisenhandel löst sich immer mehr von den realen Grundlagen in Handel und Volkswirtschaft: Der tägliche Umsatz mit Dollar, DM, Yen oder Franken stieg in den vergangenen drei Jahren um 25 Prozent auf 1,49 Billionen Dollar.Das meldet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die Dachorganisation der Notenbanken.Dabei überholte der Finanzplatz Deutschland die Schweiz und Hongkong und liegt nun international hinter London, New York, Tokio und Singapur auf Platz fünf.

Mit Hilfe der Zentralbanken erhebt die BIZ seit 1989 im Abstand von drei Jahren jeweils im April die Umsatzzahlen an den Devisenmärkten.Beteiligt waren diesmal 43 Länder, 1995 waren es noch 25 Länder gewesen.Die BIZ faßt die Zahlen zusammen und bereinigt sie um Doppelzählungen.

Auf den ersten Blick hat sich das Wachstum in den vergangenen drei Jahren verlangsamt, da 1995 ein Umsatzsprung von 46 Prozent verzeichnet worden war.Werden die Zahlen aber zu konstanten Dollarkursen verglichen, so hat sich laut BIZ der Umsatzzuwachs von 29 Prozent im vorangegangenen Dreijahreszeitraum auf 46 Prozent beschleunigt.Ein Blick auf die Umsätze der wichtigsten Finanzzentren zeigt, daß London seine führende Position im Devisenhandel in den vergangenen drei Jahren weiter ausbauen konnte.Mit einem Tagesumsatz von 637 Mrd.Dollar läuft über London fast ein Drittel des weltweiten Devisengeschäfts.Der Marktanteil stieg seit 1995 von 30 auf 32 Prozent.An zweiter Stelle folgt New York mit 351 Mrd.Dollar Tagesumsatz und einem Marktanteil von 18 Prozent (1995: 16 Prozent).Tokio behauptete sich an dritter Stelle, liegt aber mit acht Prozent Marktanteil (1995: 6 Prozent) nur noch knapp vor Singapur mit sieben Prozent.In Frankfurt stieg der Tagesumsatz von 76,2 auf 94,3 Mrd.Dollar, was einem unveränderten Marktanteil von fünf Prozent entspricht.Die Frankfurter Devisenbörse konnte damit sowohl Hongkong als auch Zürich überholen.

Was die Bedeutung der einzelnen Handelswährungen betrifft, so hat die Dominanz des Dollars weiter zugenommen.Bei 87 Prozent aller Transaktionen wurden die Geschäfte auf einer Seite in Dollar abgewickelt, verglichen mit 83 Prozent vor drei Jahren.Die DM blieb zwar zweitwichtigste Handelswährung, verlor aber an Bedeutung.Die deutsche Währung ist nur noch bei 30 Prozent der Transaktionen auf einer Seite die Gegenwährung, verglichen mit 37 Prozent vor drei und 40 Prozent vor sechs Jahren.Auf den nächsten Plätzen folgen der japanische Yen, das englische Pfund und der Schweizer Franken.Der Yen habe zur Zeit der Erhebung seine Position ausbauen können, so die BIZ.

Bei den Derivatgeschäften konzentrierte sich die Erhebung auf Währungs-Tauschgeschäfte (Währungsswaps), Devisenoptionen und außerbörslich gehandelte Zinskontrakte.Die Umsätze im außerbörslichen Derivathandel wurden zum zweiten Mal ermittelt.Demnach schnellten die Tagesumsätze dieser Geschäfte innerhalb von drei Jahren um 85 Prozent von 196 Mrd.im April 1995 auf 362 Mrd.Dollar im Jahr 1998 in die Höhe.Das Wachstum betraf ausschließlich die Zinskontrakte, während die Währungskontrakte auf einem Tagesumsatz von 97 Mrd.Dollar verharrten.Ein Großteil der Transaktionen wurde in Dollar und Yen abgewickelt.Aber auch die DM wurde gegen eine Vielzahl kleinerer Währungen gehandelt.Das Volumen der auf DM lautenden Zinsswaps war sieben Mal so hoch wie vor drei Jahren.

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