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Wirtschaft: Tankstelle total

Wer bei Minol tanken will, der muss heute nach Leipzig fahren. Dort gibt es wieder eine Tankstelle, die der Mineralölkonzern Total unter dem Namen der alten DDRTraditionsmarke führt – es ist die einzige.

Wer bei Minol tanken will, der muss heute nach Leipzig fahren. Dort gibt es wieder eine Tankstelle, die der Mineralölkonzern Total unter dem Namen der alten DDRTraditionsmarke führt – es ist die einzige. „Minol ist Teil unserer Firmengeschichte in Deutschland“, sagt Konzernsprecher Burkhard Reuss. „Viele unserer Mitarbeiter haben bei Minol gelernt.“ Es gebe noch immer eine starke emotionale Bindung. Um die Rechte an Minol zu halten, muss Total die Marke auch einsetzen – wenigstens einmal.

Doch die Geschichte kommt nicht gegen die Internationalisierung des Tankstellengeschäfts an. Als Minol 1992 vom französischen Konzern Elf Aquitaine von der Treuhand gekauft wurde – Branchenkreise schätzen den Kaufpreis auf 145 Millionne Euro –, war die Marke die stärkste in den neuen Ländern. Kurz zuvor war sie sogar noch aufgefrischt worden: Aus dem rot-gelben wurde ein gelb-lila Logo, um sich besser vom Konkurrenten Shell zu unterscheiden. Nach der Übernahme wurde aus Minol aber schnell die Kombimarke Elf-Minol – Elf für den Westen, Minol für den Osten. Ende der 90er wurde Minol dann sukzessive durch Elf ersetzt. Die letzte „alte“ Minol-Station war Michendorf am Berliner Autobahnring. Sie wurde im Jahr 2000 zur Elf-Tankstelle. Inzwischen prangt dort schon der nächste neue Name: Total. Denn nach diversen Fusionen von Ölkonzernen war selbst Elf eine zu kleine Marke. Total-Sprecher Reuss: „Wir können nicht in jedem Land anders heißen. Die Speditionen wollen ihren Fahrern schließlich nicht mit der Tankkarte auch noch ein dickes Markenverzeichnis mitgeben.“ Da helfen auch keine Emotionen. hop

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