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Ver.di-Chef Frank Bsirske tritt in 18 Monaten ab.

© Reuters/Hannibal Hanschke

Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst: Frank Bsirskes Abschiedsgeschenk

Verdi-Chef Bsirske holt viel heraus für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Die Sorge um Nachwuchs und die lange Laufzeit machen den Abschluss für die Arbeitgeber erträglich. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Alfons Frese

Frank Bsirskes Abschiedsgeschenk an knapp drei Millionen Angestellte, Beamte und Versorgungsempfänger: In zwei Jahren 7,4 Prozent höhere Einkommen. Das ist eine Menge und bedeutet allein für die Kommunen gut sieben Milliarden Euro höhere Personalausgaben im Jahr; aber eben auch sieben Milliarden Euro mehr Geld für die Kommunalbeschäftigten.

Die Höhe des jüngsten Tarifabschlusses war dabei gar nicht so umstritten: Es war vielmehr die Frage zu klären, wer wie viel mehr Geld bekommt, um Anreize zu setzen für Fach- und Führungskräfte sowie Azubis. Wie nie zuvor stehen die öffentlichen Dienstherrn im Wettbewerb mit privaten Arbeitgebern um Azubis und Qualifizierte. Mit dem Potsdamer Abschluss wird die Lücke zu den Tariflöhnen in der Privatwirtschaft kleiner.

Geld genug ist in den öffentlichen Kassen – und zwar nicht nur fürs Personal, sondern auch für Investitionen in frühkindliche Betreuung und zeitgemäße Schulen. Dort beginnt der Kampf gegen den Fachkräftemangel.

Die Sorge um den Nachwuchs und die lange Laufzeit des neuen Tarifvertrags machen den teuren Abschluss für die Arbeitgeber erträglich. Und Bsirske hat sich nicht allein wegen des Geldes auf die ungewöhnlich lange Zeit von 30 Monaten eingelassen. In anderthalb Jahren  tritt der Verdivorsitzende ab. Der Nachfolger hat dann ausreichend Zeit, um in die großen Schuhe reinzuwachsen und sich vorzubereiten auf seine erste Tarifrunde für den öffentlichen Dienst.

Wer die heterogene Dienstleistungsgewerkschaft erfolgreich führen will, der braucht gute Tarifergebnisse.

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