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Wirtschaft: Tarifkonflikt: 112 Jahre "Tag der Arbeit"

Zum ersten Mal demonstrierten Arbeiter am 1. Mai 1886 in Chicago.

Zum ersten Mal demonstrierten Arbeiter am 1. Mai 1886 in Chicago. 400 000 Beschäftigte forderten damals die Einführung des Acht-Stunden-Tages. Der Tag endete blutig: Polizisten knüppelten den Streik brutal nieder. 17 Arbeiter wurden getötet, mehr als 100 verletzt.

Drei Jahre später rief die Zweite Sozialistische Internationale in Paris die Arbeiterorganisationen dazu auf, aus Solidarität mit den Getöteten den 1. Mai zum Kampftag zu machen. Am 1. Mai 1890 gingen erstmals auch Arbeiter in Europa auf die Straßen, um gegen soziale und politische Benachteiligung zu protestieren. In Deutschland forderten Hunderttausende vor allem in Berlin und Dresden den Neun-Stunden-Tag. Die Sozialdemokratische Partei beschloss daraufhin, den 1. Mai als dauerhaften "Feiertag der Arbeiter" einzuführen. Die Nationalsozialisten erhoben den 1. Mai zum "Tag der nationalen Arbeit", zerschlugen gleichzeitig die Gewerkschaften und verboten Streiks. Die kommunistischen Staaten Osteuropas nutzten den 1. Mai für staatlich verordnete Paraden. Heute ist der 1. Mai in den meisten europäischen Ländern gesetzlicher Feiertag und dient der Selbstdarstellung der Gewerkschaften.

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