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Einstürzende Tarifmauer vor dem Amazon-Werk in Leipzig.

© dpa

Tarifkonflikt: Verdi bestreikt Amazon in Leipzig

Mitarbeiter des Online-Versandhändlers Amazon in Leipzig haben wiederholt die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi will Amazon dazu bewegen, sich an den Bedingungen des Einzelhandels zu orientieren. Das Unternehmen lehnt dies ab.

Am zweiten Tag in Folge haben am Samstag Mitarbeiter des Online-Versandhändlers Amazon in Leipzig die Arbeit niedergelegt. Bis zum Mittag versammelten sich nach Angaben eines Verdi-Sprechers rund 200 Beschäftigte vor dem Gelände. Sie forderten bei einer Kundgebung unter anderem tariflich geregelte Pausenzeiten, die nicht durch lange Wege und Sicherheitskontrollen verkürzt werden.

Eine aktuelle Umfrage unter Streikenden und Arbeitenden habe ergeben, dass von 45 Minuten regulärer Pausenzeit im Schnitt effektiv nur 28 Minuten blieben. „Der Rest geht durch Wege- und Wartezeit an den Kontrollen verloren“, hieß es aus der Gewerkschaft. Dies zeige, dass auch bei den Themen Arbeitszeit und Pausen Gestaltungsbedarf in den Tarifgesprächen bestehe - neben Gehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen, die sich an den Bedingungen des Einzelhandels orientieren. Amazon lehnt das ab und sieht sich als Logistiker, dessen Bezahlung schon am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus liege. Der Ausstand solle bis zur Spätschicht reichen, die am Samstagnachmittag beginnt und bis Mitternacht dauert: „Es wird noch den ganzen Tag gestreikt.“ Bereits am Freitag hatten jeweils 300 Amazon-Beschäftigte an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld (Hessen) ihre Arbeit niedergelegt. (dpa)

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