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Wirtschaft: Tarifpolitik: DGB kündigt harte Verhandlungsrunde an

Angesichts der abflauenden Konjunktur verschärft sich die Debatte um die Tarifpolitik und die richtigen Wege zum Abbau der Arbeitslosigkeit. DGB-Chef Dieter Schulte reagierte auf die Forderung des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) Ludwig Georg Braun nach einer Nullrunde bei den Löhnen mit der Ankündigung einer harten Tarifrunde.

Angesichts der abflauenden Konjunktur verschärft sich die Debatte um die Tarifpolitik und die richtigen Wege zum Abbau der Arbeitslosigkeit. DGB-Chef Dieter Schulte reagierte auf die Forderung des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) Ludwig Georg Braun nach einer Nullrunde bei den Löhnen mit der Ankündigung einer harten Tarifrunde. Die Wirtschaft entwickele sich nicht so schlecht, wie die Wirtschaftsverbände glauben machen wollten, sagte Schulte. Die Unternehmen führen seit Jahren hohe Gewinne ein. Deswegen sei es das gute Recht der Arbeitnehmer, ihren Anteil an den Gewinnen zu verlangen und zu bekommen.

Auch IG-Metall-Sprecher Claus Eilrich wies die Forderung nach einer Nullrunde zurück. "Das ist ein illusionärer Wunschtraum, den wir den Arbeitgebern nicht erfüllen werden", sagte er und kündigte Forderungen nach "kräftigen Lohn- und Gehaltserhöhungen" an. Berthold Huber, IG-Metall-Chef des Bezirkes im Südwesten sagte dem Tagesspiegel am Sonntag allerdings: "Ich kann die Debatte schon unter dem zeitlichen Aspekt nicht nachvollziehen. Der jetzige Tarifvertrag läuft bis 28. Februar 2002. Wie die Konjunktur sich bis dahin entwickelt, welche Konjunkturaussichten zu erwarten sind, das können wir Anfang 2002 beurteilen. Heute kann das kein Mensch mit Sicherheit sagen." Der DGB wies zudem Forderungen der Union, der FDP und des Handwerks zurück, die Unternehmen noch in diesem Jahr durch eine Senkung des Arbeitslosenbeitrags bei den Lohnkosten zu entlasten und so Spielraum für Neueinstellungen zu schaffen. "Wer jetzt Beitragssenkungen fordert, handelt unseriös," sagte der Arbeitsmarktexperte des DGB, Wilhelm Adamy, dem Handelsblatt. Dies würde die Bundesanstalt für Arbeit unnötig belasten.

ade, pt

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