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Tarifstreit: Bahn will Lokführerstreik noch abwenden

Gerichtlich kann die Bahn die angekündigten Streiks frühestens am Montag stoppen lassen. Nun will sie doch noch einmal mit der GDL reden.

Die Deutsche Bahn will einen neuen Vorschlag für ein Miteinander ihrer drei Gewerkschaften GDL, Transnet und GDBA machen. Damit solle am Wochenende in intensiven Gesprächen ein letzter Versuch unternommen werden, den angekündigten Streik noch zu vermeiden. Das sagt Bahn- Personalvorstand Margret Suckale. Angaben zum Inhalt des Vorschlages macht sie zunächst nicht.

Falls die Bemühungen scheitern, will das Unternehmen die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL gerichtlich verhindern. Beim Arbeitsgericht Frankfurt liegt eine Einstweilige Verfügung vor, wie Gerichtspräsident Jürgen Schuldt auf Anfrage sagte. Darüber soll am Montag um 10 Uhr verhandelt werden. Für die GDL ändert das nichts, wie ihr Vizevorsitzender

Claus Weselsky betont: "Die Streiks werden wie geplant beginnen." Das heißt: In der Nacht zu Montag um 0 Uhr.

Angesichts der Ankündigung der Lokführer, unbefristet die Arbeit niederzulegen, setzt die Bahn bundesweit einen reduzierten Fahrplan in Kraft. Dieser soll aber verlässlich sein. Im Fernverkehr fährt dann etwa jeder zweite Zug, vor allem ICE. Im Regionalverkehr in den neuen Ländern können voraussichtlich nur zehn Prozent des Angebots gesichert werden. In den alten Ländern soll es die Hälfte sein.

Notfahrplan "auf Dauer" ausgelegt

Zwischen der GDL und den größeren Gewerkschaften Transnet und GDBA platzte ein erneuter Versuch zu einer Kooperation. Der Chef des Personenverkehrs bei der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, sagte, der Notfahrplan werde in jedem Fall an diesem Montag gelten, selbst wenn der Streik noch abgewendet werden sollte. Das Angebot sei etwas stärker reduziert worden als bei vorherigen GDL-Streiks in der Tarifauseinandersetzung, die fast ein Jahr läuft. Hintergrund sei, dass der Notfahrplan wegen des angekündigten unbefristeten Streiks dadurch auch "auf Dauer" angewendet werden könne.

Die Bahn will für den Streik 1000 zusätzliche Kräfte für die Kundenbetreuung einsetzen. Bei der telefonischen Auskunft unter der Nummer 08000 99 66 33 sollen bis zu 1700 Mitarbeiter tätig sein. Die Ersatzfahrpläne sind unter der Adresse www.bahn.de/aktuell zu sehen. Die Seite war am Freitagnachmittag wegen zu vieler Zugriffe zeitweise nicht aufzurufen. (sf/dpa)



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