zum Hauptinhalt
Die Flugbegleiter der Lufthansa wollen nach gescheiterten Tarifverhandlungen ihre Arbeit niederlegen.

© dapd

Update

Tarifstreit bei der Lufthansa: Lufthansa: Neue Streiks in Sicht

Die Tarifverhandlungen der Lufthansa mit den Flugbegleitern sind gescheitert. Die Gewerkschaft Ufo erwägt nun Streiks.

Lufthansa-Passagiere müssen sich auf neue Streiks gefasst machen. "Wir bereiten uns auf Arbeitskampfmaßnahmen vor", sagte der Chef der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies. Die Streiks würden frühestens am 1. November beginnen, bis dahin habe die Lufthansa noch Zeit, ihre Vorschläge nachzubessern. Eine Lufthansa-Sprecherin erklärte auf Anfrage, bis zum 1. November "in Gesprächen" mit Ufo bleiben zu wollen.

Der Tarifstreit mit den Flugbegleitern dauert nun schon fast zwei Jahre

Der Lufthansa ist mit ihrem Angebot zur Lösung des seit fast zwei Jahren anhaltenden Tarifstreits mit den Flugbegleitern kein Durchbruch gelungen. Nach jetzigem Stand sei man gescheitert, sagte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, in einer ersten Reaktion am Montagabend. Wichtige Punkte wie zum Thema Kündigungsschutz fehlten. Es werde keine weiteren Verhandlungen mehr geben. Beim Thema Versorgung angehe bleibe der Konzern sogar hinter dem letzten Entwurf zurück. „Wir waren wohl zu friedlich“, sagte der Ufo-Chef, der in den vergangenen Monaten den harten Streikkurs der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nicht mitgegangen war. Man werde nun Kontakt zur VC und auch zur Gewerkschaft Verdi suchen, um ein gemeinsames Vorgehen zu verabreden. Bislang verhandeln die drei Gewerkschaften nach Beschäftigtengruppen getrennt über Gehälter und Versorgungsansprüche der Lufthansa-Mitarbeiter in Deutschland.

Die Tarifpartner streiten um die betriebliche Altersversorgung

Die Lufthansa hatte vorgeschlagen, dass die Flugbegleiter, die länger als bis zum 56. Lebensjahr fliegen, ihre betriebliche Altersversorgung deutlich erhöhen könnten. Zudem bot sie bei der Vergütung für 2015 eine Einmalzahlung von bis zu 2000 Euro an sowie jeweils für 2016 und 2017 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent für Mitarbeiter mit Einstellungsdatum vor dem 01. Januar 2013. Sollten Kabinenmitarbeiter mit einem Einstiegsalter von 28 Jahren bis zum Alter von 65 fliegen, könnten sie dem Lufthansa-Vorschlag zufolge eine Rente bis zu 98 Prozent des letzten Grundgehalts erreichen. Dem Unternehmen zufolge ist das bisherige System wegen der niedrigen Zinsen und längeren Rentenzeiten unbezahlbar. Die Lufthansa gab im vergangenen Jahr rund 3,7 Milliarden Euro aus, um die Renten der Kabinenmitarbeiter zu finanzieren.

Auch die Piloten liegen mit der Lufthansa im Clinch

Die Lufthansa befindet sich auch in einem Tarifkonflikt mit den Piloten. Diese haben seit April 2014 bereits 13 Mal gestreikt, waren zuletzt aber wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt, nachdem ein Gericht ihren Ausstand als unrechtmäßig eingeschätzt hatte. Vorgehensweise und Inhalt des Lufthansa-Schreibens zu den Flugbegleitern seien eine einzige Provokation, sagte Baublies. Lufthansa habe sämtliche diskutierte Sparmaßnahmen verschärft, während man die Schutzmechanismen für die Beschäftigten herausgenommen habe. AFP/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false