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Tarifverhandlungen: Metallrunden ohne Angebot vertagt

Die Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Metallbeschäftigten in Baden-Württemberg sind am Dienstag in Böblingen ohne Annäherung auf den 27. März vertagt worden. Die Arbeitgeber hatten in dieser zweiten Runde kein Angebot vorgelegt.

Böblingen/Dresden/Frankfurt - Die IG Metall warf den Arbeitgebern eine «Blockadehaltung» vor. IG-Metallbezirksleiter Jörg Hofmann sieht kaum noch eine Chance, vor Beendigung der Friedenspflicht am 28. März zu einer Einigung zu kommen. Auch die Verhandlungen für die sächsische Metall- und Elektroindustrie wurden nach der zweiten Runde ergebnislos vertagt. Neuer Gesprächstermin ist der 4. April. Die Verhandlungen betreffen rund 20.000 Mitarbeiter in tarifgebundenen Betrieben.

Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters warnte die Arbeitgeber vor einer Hinhaltetaktik. Die Ankündigungen zu Beginn der Tarifrunde, auf Rituale verzichten zu wollen, seien «nichts anderes als hohle Phrasen» gewesen, sagte Peters in Frankfurt. Die zweiten Verhandlungsrunden «hätte man sich schenken können». Die IG Metall werde ohne Einigung Ende März zu Warnstreiks aufrufen. «Vielleicht bleibt uns ein Streik auch nicht erspart.»

Der Vorsitzende des Verbandes der Metallindustrie in Baden-Württemberg, Otmar Zwiebelhofer, nannte die Forderung der Gewerkschaft «viel zu hoch und unerfüllbar». Er fügte hinzu: «Wir verhandeln nicht auf Basis einer wirklichkeitsblinden Forderung, sondern wollen ein Gesamtpaket, mit dem sich Arbeit in Deutschland halten lässt.» Er warf der Gewerkschaft eine «unseriöse Doppelbödigkeit» vor. Erst stelle die Gewerkschaft eine völlig überzogene Forderung und verlange dann ein Angebot, das sie offensichtlich für die Mobilisierung von Warnstreik benötige.

Am Freitag werden in Böblingen die Verhandlungen zum Erhalt der «Steinkühlerpause» von fünf Minuten pro Stunde in der vierten Runde fortgesetzt. Ein Sprecher der Arbeitgeber sagte, es gehe nicht um die generelle Streichung dieser Pause. Aber dort, wo man sie nicht mehr brauche, müsse sie abgeschafft werden. Nach Angaben der IG Metall sind bisher im Land über 70.000 Metaller für die Beibehaltung der «Steinkühlerpause» in Warnstreiks getreten. (tso/dpa)

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