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Tausendundein DEAL (88): Die teuerste Palme der Welt

Die Palme von Dubai, das weiß inzwischen die ganze Welt, ist kein Baum. Ihr „Stamm“ ist fünf Kilometer lang, auf ihren 17 „Wedeln“ haben 1400 Villen und Häuser mit 2500 Wohnungen Platz.

Die Palme von Dubai, das weiß inzwischen die ganze Welt, ist kein Baum. Ihr „Stamm“ ist fünf Kilometer lang, auf ihren 17 „Wedeln“ haben 1400 Villen und Häuser mit 2500 Wohnungen Platz. Die künstliche Halbinsel besteht aus Steinquadern der emiratischen Wüste und aus dem Sand des Persischen Golfs, den gigantische Schwimmbagger seit fünf Jahren Tag und Nacht vom Grund nach oben spülen.

Die Gerüchte um die Palme umspülen sie wie die See: Das Meerwasser zwischen den „Wedeln“ zirkuliere nicht und habe deshalb angefangen zu stinken. Die Villen versänken langsam im Meer. In ihre Kellern breche das Wasser ein. In Dubai herrscht dagegen Zufriedenheit, wohin man hört. Medienmanager Peter aus New York zum Beispiel ist vor wenigen Wochen in sein Haus auf der Palme eingezogen. „Es ist herrlich“, schwärmt er, „gestern bin ich aus dem Wohnzimmer direkt an meinen Strand gelaufen und schwimmen gegangen.“ Nichts habe gerochen, sein Haus stehe noch gerade, und einen Keller habe er gar nicht.

Tage später stehe ich ganz am Ende der Palme mit einem Ingenieur aus Hamburg, der schon seit 30 Jahren in Arabien baut. „Das ist schon irre, was die hier auf die Beine gestellt haben. Man kann das ganze mit bloßem Auge aus dem Weltraum sehen.“ Neben uns schlagen Rammen immer wieder auf den Sand. Er soll stabil werden, damit an dieser Stelle ein neues Fünf-Sterne-Hotel errichtet werden kann. „Klar, das Wasser ist hier und da ein bisschen brackig, besonders wo die Wedel am Stamm zusammentreffen“, sagt der Hamburger. „Aber keine Sorge, das wird schon bei der nächsten besser“, er zeigt nach Süden, wo die Jebel-Ali-Palme entsteht, doppelt so groß wie diese hier.

Auch Wolfgang aus München ist äußerst zufrieden mit der Entwicklung auf der Palme. Vor fünf Jahren, als sie nur ein Messpunkt im Meer war, hatte er für rund eine Million Dollar eine der Villen gekauft. Eingezogen ist er nie. „Ich habe ein Angebot bekommen und die Villa verkauft.“ Seine Frau protestierte, hatte sie doch schon Möbel und Stoffe bestellt. Aber irgendwann gingen ihr die Argumente aus: Der neue Besitzer hat 4,3 Millionen Dollar gezahlt.

Der Autor (46) betreibt eine Medienfirma in Dubai und lebt abwechselnd dort und in Berlin.

Tewe Pannier, ein Geschäftsmann

aus Berlin, erzählt von Arabien

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