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Wirtschaft: Tchibo will nicht an die Börse

Hamburg Das Hamburger Kaffee- und Kosmetikimperium Tchibo will seine milliardenschwere Schuldenlast von 1,4 Milliarden Euro halbieren. Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Tchibo Holding, plane die Bankenverbindlichkeiten von 700 Millionen Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren durch den Cash-flow zu tilgen, wie es in Unternehmenskreisen heißt.

Hamburg Das Hamburger Kaffee- und Kosmetikimperium Tchibo will seine milliardenschwere Schuldenlast von 1,4 Milliarden Euro halbieren. Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Tchibo Holding, plane die Bankenverbindlichkeiten von 700 Millionen Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren durch den Cash-flow zu tilgen, wie es in Unternehmenskreisen heißt. Die restlichen Verbindlichkeiten wurden bereits über Zehn-Jahres-Anleihen umfinanziert. „Der Abbau der Bankverbindlichkeiten soll kurzfristig erfolgen“, sagte Ammer. Einen genauen Zeitraum wollte er aber nicht nennen.

Einem möglichen Börsengang der Holding erteilte Ammer eine klare Absage. „Eine Aktienplatzierung ist nicht geplant“, betont der Vorstandschef. Seit Monaten wurde spekuliert, ob Tchibo Aktien an die Börse bringen werde, um seine Verbindlichkeiten zu verringern. Tchibo hatte hohe Schulden gemacht, weil der Konzern seine Beteiligungen am Kosmetikhersteller Beiersdorf von 30 auf 50,5 Prozent aufgestockt hatte.

Weil bei Tchibo nun der Schuldenabbau im Vordergrund steht, hat der Konzern keinen Spielraum für Akquisitionen. Große Zukäufe seien nicht geplant, erklärte Ammer. Die wichtigste Sparte von Tchibo ist nach wie vor der Verkauf von Gebrauchsartikeln und Dienstleistungen. Hierzu gehören Mobilfunkgeräte von O2, Ratenkredite, Reisen und Krankenzusatzversicherungen. „Wir wachsen im Geschäft mit Gebrauchsartikeln 2004 stärker als bei Kaffee“, sagte Ammer. Zahlen wollte er nicht nennen, aber in Konzernkreisen geht man davon aus, dass derzeit rund 60 Prozent des Umsatzes mit Gebrauchsartikeln erzielt werden. Im Kaffeegeschäft hatte Tchibo 2003 rund 3,3 Milliarden Euro umgesetzt.

Weiteres Wachstum erhofft sich Ammer durch die Expansion in Europa. Dabei habe er die Märkte Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Polen und Tschechien im Visier. In Deutschland sind vorläufig keine weiteren Filialen geplant. Für 2004 erwartet Tchibo trotz des schwachen Konsums ein „sehr erfreuliches Wachstum“. lip/HB

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