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Seltener Auftritt: Mark Samwer bei der TechCrunch Disrupt in Berlin.

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TechCrunch Disrupt Berlin: Eine Messe für Start-ups

Gründer und Investoren treffen sich an zwei Tagen in Berlin zur Technikmesse TechCrunch Disrupt. In einem Wettbewerb kann ein Start-up 50.000 Dollar gewinnen.

„Wir sind nicht rücksichtslos“, verteidigt sich Mark Samwer. „Wir kümmern uns um unsere Leute.“ Seit 15 Jahren sind der Internetunternehmer und seine Brüder Oliver und Alexander Samwer im Internetgeschäft. Sie haben selbst Firmen gegründet, erfolgreich verkauft, das Geld über einen Fonds in andere Firmen investiert und dann mit Rocket Internet in Berlin eine Fabrik geschaffen, die Internetfirmen am laufenden Band produziert. „Wir haben in den Jahren 50 000 Arbeitsplätze weltweit geschaffen“, sagt Samwer. Wenn er oder einer seiner Brüder öffentlich auftreten, ist der Saal voll.

1800 Teilnehmer aus aller Welt erwarten die Veranstalter der TechCrunch Disrupt an den zwei Konferenztagen in Berlin.
1800 Teilnehmer aus aller Welt erwarten die Veranstalter der TechCrunch Disrupt an den zwei Konferenztagen in Berlin.

© dpa

So auch an diesem Montag auf der TechCrunch Disrupt. Es ist das erste Mal, dass der in der Start-up-Szene viel beachtete Technologieblog TechCrunch aus San Francisco seine Technologiemesse in Europa abhält. 1800 Teilnehmer werden an den zwei Messetagen in der Arena Berlin erwartet, darunter Geldgeber wie Benchmark Capital aus Kalifornien oder Privatinvestoren wie Klaus Hommels (Facebook, Spotify) aus der Schweiz sowie erfolgreiche Gründer wie Nathan Blecharczyk (Airbnb), Jens Begemann (Wooga) oder Ijad Madisch (Researchgate). Daneben präsentieren sich 100 Start-ups bis zum heutigen Mittwoch in einer Ausstellung, 14 von ihnen kämpfen in einem Wettbewerb um ein Preisgeld von 50.000 Dollar.

Nur wenige werden so berühmt wie die Samwers. Für ihren Erfolg werden sie bewundert, für ihren Stil aber kritisiert – auch vom Moderator Mike Butcher. Er ist einer der TechCrunch-Autoren und sorgt für weltweite Aufmerksamkeit, wenn er über ein Start-up schreibt. Butcher konfrontiert Samwer mit den Vorwürfen, die Brüder würden Geschäftsmodelle einfach kopieren, legten ein aggressives Geschäftsgebaren an den Tag. „Neue Ideen sind meist eine Kombination aus Dingen, die schon bekannt sind“, verteidigt sich Samwer. „Wir machen Geschäftsmodelle besser und passen sie an die lokalen Gegebenheiten an.“ Asien, Lateinamerika und Afrika seien Märkte mit enormem Wachstum, erklärt er. Und Samwer hat auch einen Wunsch an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Politik: für bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups zu sorgen. Das sei ein Investment, das sich für das Land auszahlen könne, sagt Samwer.

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