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Künftig wissen die Waschmaschinen voneinander: Bosch-Geräte einer Fabrik in Brandenburg.

© Bernd Settnik/dpa

Technikkonzern Bosch: "Alles wird vernetzt sein"

Bosch baut mit seinen Produkten auf das sogenannte Internet der Dinge. Der Stuttgarter Konzern sieht die Vernetzung der Gegenstände untereinander als unausweichliche Entwicklung.

Der Technikkonzern Bosch will mit Produkten und Dienstleistungen rund um das Internet neue Märkte erschließen. „Ob Autos, Gebäude, Smartphones, Kleidung oder Uhren – alles wird vernetzt sein“, kündigte Bosch-Chef Volkmar Denner zur Veröffentlichung vorläufiger Zahlen am Freitag in Stuttgart an. Bosch liefert dazu unter anderem die nötigen Sensoren, etwa für Haushaltsgeräte, Fitness-Armbänder oder Smartphones. Aber auch im Kfz-Bereich wollen sich die Schwaben die zunehmende Vernetzung mit dem Internet zunutze machen.

2014 hatte der Konzern seinen Umsatz vor allem dank Zuwächsen im Kraftfahrzeugbereich um 6,2 Prozent auf fast 49 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn legte deutlich auf rund drei Milliarden Euro zu, nachdem der Ausstieg aus dem Solargeschäft das Ergebnis im Vorjahr belastet hatte. Damals hatten vor Steuern und Zinsen 1,5 Milliarden Euro in den Büchern gestanden.

Geschäftsmodelle rund um das Internet will Bosch Denner zufolge künftig unter anderem bei Dienstleistungen stärker vorantreiben – etwa mit Lösungen für Großkunden oder Versicherungen. Dazu zählen Flottenbetreiber, die Bosch durch Vernetzung der Autos mit Informationen versorgen will, wann Wartung oder Reparaturen fällig sind. Auch Versicherungen sind Denner zufolge eine Zielgruppe, da sie auf Basis internetbasierter Daten etwa spezielle Tarife anbieten könnten.

Bosch setzt voll auf Vernetzung

Bei Haushaltsgeräten setzt Bosch ebenfalls auf Vernetzung: Zuletzt hatten die Schwaben von Siemens die restlichen Anteile an der gemeinsamen Hausgerätefirma BSH übernommen. Durch die Komplettübernahme erhofft sich der Konzern weitere Fortschritte in diesem Bereich. Dem Geschäftsführer für Gebrauchsgüter, Uwe Raschke, zufolge sollen schon Ende des Jahres in jeder Produktkategorie internetfähige Haushaltsgeräte angeboten werden. Dabei will Bosch noch weiter gehen: „Rollläden und Waschmaschine können nicht miteinander reden“, sagte Denner. „Wir wollen Geräte bauen, die sich austauschen können und die miteinander kompatibel sind.“

Für 2015 stellte Denner weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn in Aussicht, ohne konkreter zu werden. Details zur Bilanz von 2014 und endgültige Zahlen legt das Unternehmen erst Ende April vor. Zuletzt hatte Bosch neben BSH das Gemeinschaftsunternehmen ZF Lenksysteme vom Partner ZF Friedrichshafen übernommen. Am Freitag gaben sie bekannt, dass auch die Kartellbehörden dem Zukauf zugestimmt haben. (dpa)

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