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Technologie-Branche: Intel und Apple trotzen dem Trend

Die US-Konzerne Intel und Apple setzen auf günstige Produkte und trotzen so den Auswirkungen der Finanzkrise.

Berlin/Cupertino - Der weltgrößte Chiphersteller Intel und der Elektronikkonzern Apple trotzen der Finanzkrise. Beide US-Unternehmen überraschten mit positiven Nachrichten. Intel steigerte seinen Quartalsgewinn unerwartet kräftig und rechnet in Deutschland mit einem guten Weihnachtsgeschäft. Apple stellte ein komplett erneuertes Programm von Notebooks vor – mit deutlich gesenkten Einstiegspreisen ab 999 Dollar.

Die Aussichten für das vierte Quartal bezeichnete der Intel- Konzern, der als Stimmungsbarometer für die gesamte Technologiebranche gilt, jedoch als unsicher. „Es ist schwer zu sagen, wie sich die Finanzkrise auf die Nachfrage der Verbraucher auswirken wird“, erklärte Intel-Chef Paul Otellini.

Deutschland-Chef Hannes Schwaderer berichtete dagegen von einer lebhaften Nachfrage im Geschäft mit Privatkunden und Mittelständlern. „Wir haben momentan keine festen Anhaltspunkte dafür, dass sich die Krise negativ auswirken könnte“, sagte er dem Tagesspiegel. Intel habe ein sehr gutes Quartal gehabt und neue Kundensegmente gewonnen. Für die Verbraucher seien Computer wegen des Preisverfalls kein Luxusprodukt mehr. In vielen Haushalten gebe es mehrere PCs oder Notebooks. Intel will vor allem mit dem neuen, kleinen „Atom“- Prozessor vom Trend zu günstigen Notebooks – sogenannten Netbooks – profitieren. „Aber auch die Industrie und der Mittelstand verstehen, dass effiziente IT Wettbewerbsvorteile bringt, weil für mehr Leistung weniger Energie und Platz benötigt wird“, sagte der Deutschlandchef. „Es wird noch investiert.“ Wachstumspotenziale sieht Intel auch im Bereich der integrierten Computersteuerungen wie etwa in Autos oder Maschinen.

Intels Nettoergebnis legte im dritten Quartal um zwölf Prozent auf zwei Milliarden Dollar zu, wie der Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal rechnet Intel mit Erlösen von 10,1 bis 10,9 Milliarden Dollar.

Der iPhone-Hersteller Apple will dem wirtschaftlichen Abschwung mit einem Notebook-Einsteigermodell für weniger als 1000 Dollar trotzen. Zudem stellte der Elektronikkonzern am Dienstag eine neue Serie von mit Aluminium überzogenen Notebooks vor, deren günstigstes Modell 1299 Dollar kosten wird. Sie enthalten Graphik-Chips von Nvidia und Prozessoren von Intel. Apple-Aktien sanken zeitweise um mehr als fünf Prozent, nachdem sie im Vorfeld der Präsentation noch rund 20 Prozent zugelegt hatten. Viele Analysten hatten erwartet, dass der Konzern den Preis für sein Einsteigermodell sogar auf 899 Dollar senken würde. Intel-Aktien stiegen um 1,2 Prozent. mot

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