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Technologie: Investor rettet 150 Stellen in CNH-Werk

Die Hanauer Technologiefirma ALD Vacuum Technologies will in Berlin bis Ende kommenden Jahres 150 Arbeitsplätze schaffen. Die Firma will Solarmaschinen bauen.

Die Hanauer Technologiefirma ALD Vacuum Technologies will in Berlin bis Ende kommenden Jahres 150 Arbeitsplätze schaffen. Dazu übernimmt sie den ehemaligen Standort des Baumaschinenherstellers CNH in Spandau, wie ALD-Geschäftsführer Reinhard Walter dem Tagesspiegel sagte. „Wir können uns auch eine Erweiterung der Produktion auf dem großen Gelände gut vorstellen.“ Bevorzugt will er Leute aus der ehemaligen CNH-Belegschaft einstellen, die seit Ende 2006 in einer Beschäftigungsgesellschaft arbeiten.

ALD will in Berlin gemeinsam mit einem weiteren Unternehmen Silizium-Öfen montieren und „einige Monate später“ auch fertigen. Diese Maschinen werden beim Bau von Solaranlagen eingesetzt. Später sollen ALD zufolge weitere Technologien nach Spandau kommen. Zur Investitionssumme und der Zahl der insgesamt angestrebten Arbeitsplätze wollte Walter nichts sagen. „Jetzt bauen wir erst einmal den Standort auf.“ Man plane „die Ansiedlung weiterer Unternehmen mit dem Ziel, den entstehenden Industrie- und Montagepark und die damit verbundenen Arbeitsplätze auf technologisch anspruchsvollem Niveau abzusichern“, hieß es bei ALD weiter. Zur Investition habe ihn auch bewogen, die derzeit hohe Nachfrage mit dem neuen Werk bald befriedigen zu können.

ALD setzt nach Walters Angaben pro Jahr 150 Millionen Euro um und ist einer der weltweit führenden Hersteller von Vakuumanlagen. Das Unternehmen gehört zu dem US-Investor Safeguard International Fund, der Unternehmen im Gesamtwert von 370 Millionen Dollar managt.

Ende 2005 hatte CNH angekündigt, das Werk in Spandau mit damals gut 450 Beschäftigten zu schließen. Mit einem monatelangen Streik hatte die Belegschaft dagegen protestiert. Schließlich einigte sich das zur Fiat-Gruppe gehörende Unternehmen mit der IG Metall darauf, mit knapp 200 Mitarbeitern weiter Forschung, Entwicklung und einen kleinen Teil der Fertigung zu betreiben. Zudem sagte CNH zu, bei der Suche nach einem Investor zu helfen. Unterm Strich sind nun rund 100 Stellen verloren gegangen. Zuvor hatte der Senat gedroht, 70 Millionen Euro an Fördergeldern von CNH zurückzufordern. ALD steigt nun in den Erbpachtvertrag von CNH ein, der bis 2038 läuft, und übernimmt die Verpflichtung, in Spandau industriell zu produzieren.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) wertete die Zusage von ALD als „gutes Ergebnis, das man vor einem Jahr noch nicht erwarten konnte“. Ohne den Streik wäre es nicht zustande gekommen. Geld vom Senat sei nicht geflossen. Betriebsratschef Christian Fromm appellierte an ALD, auf die bisherige CNH-Belegschaft zurückzugreifen. „Dann bekommt das Unternehmen ein tolles, leistungsfähiges Team.“ Berlins IG-Metall-Chef Arno Hager sagte, der Vertrag mit ALD sei „kein Schnellschuss“. Das Unternehmen bekomme einen wertvollen Standort und Mitarbeiter, die zu ihm passten.

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