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Wirtschaft: Telefon-Wettbewerb geht Scheurle noch nicht weit genug

FRANKFURT (MAIN) (AP/ADN).Der Präsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Klaus-Dieter Scheurle, ist mit der Wettbewerbssituation auf dem Telekommunikationsmarkt noch unzufrieden.

FRANKFURT (MAIN) (AP/ADN).Der Präsident der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Klaus-Dieter Scheurle, ist mit der Wettbewerbssituation auf dem Telekommunikationsmarkt noch unzufrieden.Das gelte sowohl für den Festnetzbereich als auch für den Mobilfunk, sagte er am Donnerstag in Frankfurt.Bei den Festnetzen machte er dafür die dominierende Stellung der Deutschen Telekom verantwortlich, beim Mobilfunk die schrittweise Marktfreigabe.Vom gesamten in Deutschland getätigten Umsatz der Branche entfielen auf die Deutsche Telekom 82,7 Prozent und auf ihre neuen Wettbewerber zusammen nur 17,3 Prozent.Bei den Ferngesprächen sei die Diskrepanz noch größer.Gegenwärtig gibt es Scheurle zufolge in Deutschland 11,7 Millionen Handy-Besitzer.Das ist ein Zuwachs von 72 Prozent innerhalb eines Jahres.Bis Ende 2000 rechnet die Regulierungsbehörde mit 20 Millionen Mobilfunk-Kunden.Das Marktvolumen beträgt laut Scheurle in diesem Jahr 18,2 Mrd.DM.

Unterdessen warnte der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) die Bundesregierung vor einer möglichen Kursänderung in der Regulierungspolitik.Dies widerspreche dem Auftrag des Telekommunikationsgesetzes, teilte der DIHT am Donnerstag in Bonn mit.Der Wettbewerb der ersten zehn Monate nach der Liberalisierung habe die deutschen Telefontarife auf ein internationales Niveau gebracht, betonte der DIHT.Für den Verbraucher sei dies ein Kaufkraftgewinn.Für viele Menschen seien Arbeitsplätze bei den neuen Telekommunikationsanbietern entstanden.Damit werde die Richtigkeit des bisherigen Regulierungskurses unter Beweis gestellt.Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hatte am Vortag erklärt, der Wettbewerb auf dem Telefonmarkt drohe in die falsche Richtung zu laufen.Bevor dies zur Entwertung der Milliardeninvestitionen der Wettbewerber mit eigenen Netzen führe, werde er sich "ernsthaft überlegen", wie einer solchen Entwicklung begegnet werden könne.

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