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Wirtschaft: Telekom-Expansion: Ron Sommer beweist sein Verkaufstalent (Kommentar)

Bisher ist die Deutsche Telekom bei ihren Börsengängen immer erfolgreich gewesen. Das soll so bleiben, wünscht sich Telekom-Chef Ron Sommer und mit ihm wohl auch seine Aktionäre.

Bisher ist die Deutsche Telekom bei ihren Börsengängen immer erfolgreich gewesen. Das soll so bleiben, wünscht sich Telekom-Chef Ron Sommer und mit ihm wohl auch seine Aktionäre. Deshalb hat die Telekom nun beim Börsengang ihrer Mobilfunktochtergesellschaft T-Mobile International die Notbremse gezogen und den Gang aufs Parkett verschoben. Die Telekom will den amerikanischen Mobilfunkanbieter Voicestream übernehmen, und das hat natürlich Folgen für die Beurteilung von T-Mobile, in die Voicestream integriert werden soll. Ertragserwartungen, Synergiepotenziale, all das muss beziffert werden. Auf das, was im Börsenprospekt geschrieben steht, müssen sich die Anleger verlassen können - für falsche Angaben muss die Telekom haften. Offenbar sieht sich die Telekom nicht in der Lage, alle Chancen und Risiken so zu erläutern, dass sie keine Haftungsklagen zu befürchten braucht. Eine weitere Unsicherheit: Noch ist völlig unklar, ob die amerikanische Aufsichtsbehörde FCC das Geschäft überhaupt genehmigen wird. Immerhin wehren sich einige Senatoren heftig gegen die Übernahme eines amerikanischen Telekommunikationskonzerns durch die Deutsche Telekom. So viel Ungewissheit ist schlecht für den Kurs. Analysten haben daher bereits erwartet, dass der Börsengang verschoben wird. Schließlich kennen sie Ron Sommer als guten Aktienverkäufer. Sommer will vermeiden, dass T-Mobile in einer Zeit an die Börse geht, in der die Stimmung für Telekommunikationswerte so schlecht ist wie zur Zeit. Einen Nachteil gibt es allerdings: Sommer verzichtet auf unbestimmte Zeit auf die Akquisitionswährung Mobilfunkaktie. Die T-Mobile-Aktie wollte er für den Erwerb anderer Mobilfunkunternehmen einsetzen - damit hat er seinen T-Aktionären den Verkauf der Wachstumsbranche schmackhaft gemacht.

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