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Wirtschaft: Telekom: Kleinaktionäre verklagen den Konzern

Zwei Kleinaktionäre haben die Deutsche Telekom auf Schadenersatz verklagt. Das teilte die Anwaltskanzlei Tilp & Kälberer bei Tübingen mit.

Zwei Kleinaktionäre haben die Deutsche Telekom auf Schadenersatz verklagt. Das teilte die Anwaltskanzlei Tilp & Kälberer bei Tübingen mit. Die Kläger werfen dem Konzern vor, falsche Angaben zum Wert seiner Immobilien gemacht und dabei für den Anleger wichtige Fakten verschwiegen zu haben. Die Telekom hatte Ende Februar den Wert ihrer Immobilien um zwei Milliarden Euro nach unten korrigiert. Die neue Bewertung war notwendig geworden, weil der Konzern Grundstücke und Gebäude verkaufen will. Daher sei es nach Telekom-Angaben nötig gewesen, alle Immobilien einzeln zu bewerten.

In der Klage wird die Telekom beschuldigt, in ihrem Börsenprospekt für die dritte Aktientranche nicht erwähnt zu haben, dass es innerhalb des Unternehmens Uneinigkeit über die Methode der Immobilienbewertung gegeben habe. Die Anwälte fordern daher, dass ihre Mandanten, die ihre T-Aktien inzwischen verkauft haben, die Differenz zwischen Verkaufs- und Ausgabepreis von der Telekom zurückbekommen. Der niedrigste Ausgabekurs der dritten Tranche lag bei 63,50 Euro. Bei der Telekom hieß es, solange keine schriftlichen Unterlagen vorlägen, könne man zu dem Schritt der Anwälte keine Stellungnahme abgeben.

Aktionärsschützer prüfen ebenfalls seit der korrigierten Bewertung der Telekom-Immobilien, ob das Unternehmen wegen Falschaussagen in seinen Börsenprospekten haftbar gemacht werden kann. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat ein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben. Erst dann werde man entscheiden, ob eine solche Klage Aussicht auf Erfolg habe, hieß es gestern bei der DSW.

Telekom schaltet Callino ab

Unterdessen schaltet die Telekom nun bei einem weiteren Konkurrenten wegen offener Rechnungen die Leitungen ab. An diesem Mittwoch würden die Verbindungen zum Anbieter Callino (Netzkennzahl 01075) endgültig gekappt, teilte der Konzern mit. Trotz intensiver Gespräche habe das in Insolvenz befindliche Unternehmen kein tragfähiges Zahlungskonzept für die aufgelaufenen Verbindlichkeiten vorlegen können. In den Monaten zuvor hatte die Telekom bereits die Unternehmen Gigabell und Star Telecom abgeschaltet. Anfang April wurden dann dem börsennotierten Marburger Unternehmen Teldafax die Leitungen gesperrt. Es habe noch einige kleinere Unternehmen mit Schulden gegeben, die zum Teil von sich aus vom Netz gegangen seien, sagte ein Sprecher. Zur genauen Höhe der Callino-Schulden wurden keine Angaben gemacht.

slo

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