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Wirtschaft: Telekom legt Verdi verbessertes Angebot vor Konzern will bis 2008 keine betriebsbedingte Kündigungen

(vis). Die Deutsche Telekom verzichtet auf ihre Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich.

(vis). Die Deutsche Telekom verzichtet auf ihre Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Am Montag unterbreitete die Telekom der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nach fünf Tarifverhandlungsrunden ein neues Angebot. Demnach sollen die rund 100000 Mitarbeiter der Festnetzsparte TCom und der Konzernholding ihre wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 34 Stunden verkürzen, wobei für 35,5 Stunden ein Lohnausgleich gezahlt werden soll. Im Gegenzug will der Konzern bis zum Jahr 2008 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Die Gewerkschaft will das Angebot prüfen. Die Verhandlungen sollen nach internen Gesprächen in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Die Telekom knüpft den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen allerdings an weitere Bedingungen: So verlangt sie zum einen eine „moderate Lohnrunde“. Die Arbeitgeberseite bietet ab 2005 eine Tariferhöhung von 2,7 Prozent für eine Laufzeit von 15 Monaten an. Zum anderen sollen die Mitarbeiter, die bereits in die konzerneigene Personalvermittlung Vivento versetzt wurden und noch nicht in einen neuen Job vermittelt werden konnten, künftig nur noch 85 Prozent ihrer bisherigen Bezüge erhalten. Weiterer Streitpunkt ist die Ausbildungsquote: Die Telekom will in diesem Jahr statt 4000 nur noch 2000 Auszubildende einstellen.

Verdi war bisher bereit, über eine zeitlich befristete Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 32 Stunden zu verhandeln. Die Gewerkschaft lehnte es aber ab, dass die Telekom Arbeitszeit und Bezüge in gleichem Umfang reduzieren wollte. Mit ihrem Angebot kommt die Telekom Verdi nun ein Stückchen entgegen. Weit auseinander klaffen dagegen noch die Tarifvorstellungen. Verdi hat bisher eine Einkommenserhöhung von vier Prozent gefordert.

Die Telekom verhandelt seit Ende Januar mit Verdi über einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Festnetzsparte. Der Entgelttarifvertrag läuft Ende April aus, der Tarifvertrag, der die Beschäftigten der T-Com bisher vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, läuft noch bis Ende dieses Jahres. Ziel der Telekom ist es, die Personalkosten um 500 Millionen Euro jährlich zu senken. Bisher machen die Personalkosten etwa ein Viertel des Konzernumsatzes von rund 56 Milliarden Euro.

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