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Wirtschaft: Telekom-Markt in Aufruhr

FRANKFURT (MAIN) (AP).Die Nummer Eins auf dem Wachstumsmarkt Telekommunikation ist seit Jahren die japanische Nippon Telegraph & Telephone Corp.

FRANKFURT (MAIN) (AP).Die Nummer Eins auf dem Wachstumsmarkt Telekommunikation ist seit Jahren die japanische Nippon Telegraph & Telephone Corp.(NTT).1997 erreichte der weltgrößte Telefonkonzern einen Umsatz von knapp 73 Mrd.Dollar und lag damit klar vor der amerikanischen AT & T mit rund 51 Mrd.Dollar.Ein Zusammenschluß der drittplazierten Deutschen Telekom (rund 39 Mrd.Dollar) und der siebtplazierten Telecom Italia (rund 25 Mrd.Dollar) würde das bisherige Ranking durcheinanderwirbeln: Gemessen an den Zahlen von 1997 würde der deutsch-italienische Riese mit deutlichem Vorsprung und einem Umsatz von knapp 64 Mrd.Dollar auf der zweiten Position landen.

Konzentrationstendenzen auf dem heiß umkämpften Markt sind laut Thomas Matuschek vom Forschungsinstitut für Telekommunikation in Dortmund schon lange auszumachen.Das zeige sich in Deutschland zum Beispiel an der jüngsten Übernahme von Otelo durch Mannesmann-Arcor.Für das Jahr 2000 würden nach einer Studie des European Information Technologie Observatory (Eito) weltweit durchschnittliche jährliche Steigerungsraten der Branche von 7,5 Prozent - und damit weit mehr als das allgemeine Wirtschaftswachstum - erwartet.

Eito ist die europäische Verband der Branchen Informationstechnologie und Telekommunikation.Im März veröffentlichte das Institut eine Untersuchung, wonach Europa einen Anteil von rund 30 Prozent am Weltmarkt hält.Der US-Anteil liegt bei 36 Prozent, japanische Unternehmen kommen auf elf Prozent und die übrigen 23 Prozent verteilen sich auf die restlichen Länder.

Der europäische Telekommunikationsmarkt erreichte laut Eito 1995 mit neun Prozent seinen Wachstumshöhepunkt.Für das Jahr 2000 werde ein Anstieg von 5,6 Prozent erwartet.Dennoch hält Eito die Entwicklung für positiv: Zu berücksichtigen sei, daß die Preise für Telekommunikation 1998 in einigen Ländern um bis zu 70 Prozent gefallen seien.Das zeige die Dynamik der Entwicklung, denn der Preisverfall werde somit mehr als kompensiert.

Im Jahr 2000 werde sich der Telekommunikationsmarkt in Europa bei einem Wachstumsniveau zwischen fünf und sechs Prozent einpendeln.Schnell wachsendes Segment bleibe der Mobilfunk, der weiter boomt: 1998 sei ein Zuwachs um satte 28 Prozent zu verzeichnen gewesen, im laufenden Jahr werde ein Wachstum von 16 Prozent erwartet.

Die Wachstumsraten der Telekommunikation divergieren in Europa.Eito führt dies auch auf den unterschiedlichen Stand der Liberalisierung in den einzelnen Ländern zurück.Festzustellen ist danach aber auf jeden Fall auch, daß etwa für Großbritannien und Deutschland Wachstumsraten von lediglich um fünf Prozent zu erwarten sind.Einen Ausreißer nach oben weist dagegen nur ein einziges Land auf: Italien.Sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr sei mit einem Wachstum von acht Prozent zu rechnen.

Die Telekom setzt denn auch folgerichtig auf internationale Ausdehnung."Wir sind nach wie vor davon überzeugt, daß wir mit unserem Internationalisierungskurs auf dem richtigen Weg sind", sagte Vorstandschef Ron Sommer in der vergangenen Woche."Die Deutsche Telekom ist mit ihren Partnern im globalen Telekommunikationsgeschäft besser positioniert als jeder andere Anbieter auf der Welt."

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