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Wirtschaft: Telekom-Niederlage eröffnet Chancen

Im Übernahmenpoker um die Telecom Italia hat der deutsche Telekom-Chef Ron Sommer mit hohen Einsätzen gespielt - und möglicherweise verloren.Jetzt ist der Traum vom deutsch-italienischen Weltkonzern wohl erst einmal ausgeträumt.

Im Übernahmenpoker um die Telecom Italia hat der deutsche Telekom-Chef Ron Sommer mit hohen Einsätzen gespielt - und möglicherweise verloren.Jetzt ist der Traum vom deutsch-italienischen Weltkonzern wohl erst einmal ausgeträumt.Weil er den Partner France Télécom verprellte, steht die Telekom nicht nur nicht besser, sondern sogar schlechter da als vor dem italienischen Abenteuer.Es wäre eine Mega-Fusion geworden.Folgt nun das Mega-Desaster?

Tatsächlich haben die Erzrivalen und Weltmarktführer AT & T und British Telecom nun ausreichend Zeit, ihren Vorsprung in Asien und Lateinamerika weiter auszubauen.Und das Ende der Kooperation zwischen Deutscher Telekom und France Telecom bedeutet den Verzicht auf fest eingeplante Milliardengeschäfte.So weit, so schlecht.Doch die Niederlage von Ron Sommer ist nicht unbedingt ein Desaster für die Telekom.Das Unternehmen hat im Verlauf der Übernahmeschlacht zwar Freunde verloren.Gleichzeitig aber hat sie neue - vielleicht wichtigere - gewonnen: die Anleger an den Börsen.Denen hatte der transalpine Zusammenschluß ohnehin nie eingeleuchtet.Jede Meldung, die gegen die deutsch-italienische Fusion sprach, hatte den Kurs der T-Aktie in den vergangenen Wochen nach oben getrieben.Scheitert der Zusammenschluß nun vollends, könnte der zu erwartende Kursauftrieb die anstehende Kapitalerhöhung zu einem Erfolg machen.Das eröffnet Chancen, auf dem eminent wichtigen US-Markt mitzumischen.Gelingt es der Telekom, mit dem eingespielten Kapital bei einer großen US-Telefongesellschaft wie Sprint einzusteigen, wäre die Niederlage von Mailand rasch vergessen.

DANIEL WETZEL

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