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Wirtschaft: Telekom senkt die Preise

Nachlässe für Ferngespräche und Vieltelefonierer / Service soll verbessert werden BONN (wei).Mit Preisnachlässen von 2 Mrd.

Nachlässe für Ferngespräche und Vieltelefonierer / Service soll verbessert werden

BONN (wei).Mit Preisnachlässen von 2 Mrd.DM und neuen Produkten reagiert die Deutsche Telekom auf die Angebote der neuen, privaten Telefongesellschaften.Im Durchschnitt betrage die Preissenkung 4,5 Prozent, sagte Telekom-Chef Ron Sommer am Mittwoch in Bonn.Billiger werden vor allem die Verbindungen über längere Entfernungen und in den Abendstunden oder an Wochenenden.Anschlußgebühren und Ortsgespräche bleiben vorerst unverändert.Die neuen Tarife, die zum 1.März kommenden Jahres in Kraft treten sollen, müssen noch von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.Außerdem gibt es zwischen den Feiertagen am Jahresende Preisnachlässe von bis zu zwei Dritteln des Normaltarifs. Wirtschaftsminister Günter Rexrodt, der ab Januar für die Telekommunikation zuständig ist, begrüßte die Preissenkung.Sie zeige, daß sich der Wettbewerb günstig für alle Kunden auswirke.Die neuen Telefongesellschaften würden außerdem neue, "anspruchsvolle Arbeitsplätze" bieten.An der Frankfurter Börse gab der Kurs der T-Aktie um 60 Pfennig nach.Sommer und der Vertriebschef der Telekom, Detlev Buchal, kündigten für die nächsten Monate ein "Innovations-Feuerwerk" an.Der Wettbewerb in der Telekommunikation werde "nicht allein über den Preis entschieden" sagte Sommer.Die Telekom setze deshalb auf eine "Doppelstrategie" aus attraktiven Preisen und hochwertigen Dienstleistungen "auf dem neuesten Stand der Technik". Schwerpunkt der neuen Tarifstruktur sind Preisnachlässe für Ferngespräche und Vieltelefonierer.Außerdem gibt es deutlich günstigere Preise für das digitale Telefonieren im ISDN-Netz.Außerdem werden die Standard-Tarife durch sogenannte Optionen ergänzt.Als Beispiel nennt Sommer den Tarif "CityPlus".Danach kann man schon heute 400 Einheiten - das sind 10 Stunden im Ortsnetz - für 48 DM im voraus kaufen.Sie sollen ab März nur noch 24 DM kosten.Das Angebot richte sich vor allem an Internet-Benutzer, sagt Sommer.Für Ferngespräche bietet die Telekom ab März den Tarif "10 Plus" an.Er bietet einen Preisabschlag von 10 Prozent, wenn man länger als 10 Minuten telefoniert.Für ISDN-Anschlüsse beträgt der Nachlaß sogar 30 Prozent.Der "10Plus" gilt auch im Auslandsverkehr.Sommer beziffert die Ersparnis für eine 30-Minuten-Verbindung in die USA mit 50 Prozent.Zusätzliche Preissenkungen bietet die Telekom für Gespräche zwischen den Wirtschafts-Metropolen Europas.Der Inlandsferntarif "German Call" verbilligt Gespräche über eine Distanz von mehr als 200 Kilometern.In den Nacht- und Abendstunden verlängern sich hier die Taktzeiten für eine Einheit um rund ein Viertel, tagsüber um bis zu 20 Prozent.An den Wochenenden entfällt die Tarifzone über 200 Kilometer.Ferngespräche zwischen Hamburg und München sind dann nicht teurer als in die nächste Kreisstadt. Billiger - bis zu 28 Prozent - werden auch die Verbindungen zwischen Fest- und den Mobilfunknetzen D1 und C, die zum Telekom-Konzern gehören.Das sei ein erster Schritt, um diese Produkte zusammenzuführen, sagt Ron Sommer.In den nächsten Monaten wollen seine Manager weitere "Verbundprodukte" auf den Markt bringen.Buchal denkt dabei an gezielte Angebote für bestimmte Gruppen wie Studenten oder Singels.Darüber hinaus werde man Pakete - beispielsweise für Familien - als Kombination einzelner Leistungen anbieten, die im Verbund billiger seien als die Einzelleistungen.Geplant ist außerdem eine Offensive bei den Endgeräten.Neue Ziele hat sich die Telekom bei der Qualität ihrer Dienstleistungen gestellt.Die Serviceorientierung des Unternehmens werde künftig noch stärker, sagt Buchal, nicht nur gegenüber den lukrativen Geschäftskunden sondern auch für den Normalverbraucher.

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