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Wirtschaft: Telekom will bei UMTS ganz vorne sein

Telekom-Chef Ron Sommer sieht auch bei einem Scheitern des TV-Kabelverkaufs an den amerikanischen Medienkonzern Liberty Media keine Probleme für die Telekom. "Wenn man die Telekom sieht mit einer Bilanz von 170 Milliarden Euro, mit Eigenkapital in Höhe von 70 Milliarden Euro, dann gibt das dem Thema eine andere Relation.

Telekom-Chef Ron Sommer sieht auch bei einem Scheitern des TV-Kabelverkaufs an den amerikanischen Medienkonzern Liberty Media keine Probleme für die Telekom. "Wenn man die Telekom sieht mit einer Bilanz von 170 Milliarden Euro, mit Eigenkapital in Höhe von 70 Milliarden Euro, dann gibt das dem Thema eine andere Relation. Wir sind gut durchfinanziert und halten konsequent am Zielpunkt Schuldenabbau bis auf 50 Milliarden Euro fest", sagte Sommer im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Sollte der Schuldenabbau nicht wie geplant vorangehen, könnten Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit der Telekom schwächer beurteilen. "Das würde uns 80 bis 100 Millionen Euro an zusätzlichen Zinszahlungen kosten, bei einem Zinsaufwand von insgesamt etwa 4,5 Milliarden Euro pro Jahr", sagte Sommer. "Aber auf der anderen Seite: Wir werden das Kabel nicht verschenken." Zum Schuldenabbau soll auch der für dieses Jahr geplante Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile beitragen.

Doch noch ist die Stimmung an der Börse schlecht, was einen erfolgreichen Börsengang erschwert. "Wir sind nicht am maximalen Preis interessiert, der an dem Tag zu erzielen ist. Für uns ist ein anderer Punkt viel wichtiger: Wir müssen es schaffen, die T-Mobile-Aktie so zu platzieren, dass sich der Kurs von da ab kontinuierlich nach oben entwickelt", sagte Sommer. 80 bis 90 Prozent des Unternehmens blieben weiter in der Hand der T-Aktionäre. "Der vorrangige Zweck ist die Akquisitionswährung."

Als Argumente für den Kauf der Aktie nannte Sommer die gute Position von T-Mobile. "Wir sind unter anderem Nummer eins beim Wachstum im amerikanischen Markt und wir sind Marktführer in Deutschland und wachsen hier weiter schneller als die Nummer zwei." Dass die Börse derzeit keine Wachstumsstorys honoriert, darin sieht Sommer kein Problem. "Wenn, dann ist das nur ein kurzfristiges Problem. Wenn Sie ein Unternehmen der Größenordnung Siemens oder der Größenordnung Telekom nach den Modetrends der Düsseldorfer Königsallee führen wollen, dann fahren Sie es gegen die Wand." Eine Entscheidung, ob der geplante Börsengang im Juni oder November stattfinden werde, sei noch nicht gefallen. Auch für den Juni-Termin sei es noch nicht zu spät. "Wir haben noch Zeit für die endgültigen Bekanntgaben bis weit in den März hinein", sagte Sommer.

Sommer sieht auch kein Problem darin, dass Konkurrent Vodafone schneller mit der neuen Mobilfunktechnik UMTS starten will, als T-Mobile. "Seien Sie versichert, die Telekom wird bei UMTS ganz vorne sein, alle unsere Vorbereitungen laufen auf vollen Touren." Es gebe keinen zeitlichen Vorsprung in der Technik, dafür liege die Telekom aber bei den Anwendungen deutlich vorn. "Der Kunde fährt nicht auf die pure Technik ab, sondern auf Dienste, die ihm eindeutig nutzen", sagte Sommer.

HB

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