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Telekom: Wird Ricke abgelöst?

Der Deutschen Telekom steht laut Presseberichten ein Führungswechsel bevor. Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Telekom AG, Kai-Uwe Ricke, soll angeblich nach fast vier Jahren im Amt abgelöst werden.

Hamburg/München - Als Nachfolger sei der derzeitige T-Mobile-Chef René Obermann vorgesehen, berichteten die "Bild"-Zeitung und die "Süddeutsche Zeitung". Die Personalie soll demnach bereits auf der nächsten Aufsichtsratssitzung beschlossen werden. Die Deutsche Telekom wollte die Berichte am Freitagabend auf Anfrage nicht kommentieren.

Die nächste reguläre Aufsichtsratssitzung soll laut Telekom am 5. Dezember stattfinden. Die "Süddeutsche Zeitung" erfuhr allerdings, der Aufsichtsrat des Bonner Konzerns werde im November zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Auch über die mögliche Berufung von René Obermann, Chef der Handy-Tochter T-Mobile, könnte der Aufsichtsrat demnach in der Sondersitzung beraten. Ricke war kritisiert worden, weil er massiv Personal abbaut, der Telekom die Kunden weglaufen und der Aktienkurs seit vier Jahren nicht steigt.

Außerordentliche Aufsichtsratssitzung geplant

Laut "Süddeutscher Zeitung" war bereits in den vergangenen Wochen darüber spekuliert worden, ob Rickes Vertrag, der bis Herbst 2007 läuft, verlängert wird. Auch über einen Verlängerungsvertrag mit verkürzter Laufzeit sei in mehreren Medien gemutmaßt worden. Offenbar solle der Vertrag von Ricke nun überhaupt nicht verlängert werden, berichtet die "SZ". Das Präsidium des Aufsichtsrats habe auf seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch entschieden, die Vertragsverlängerung nicht auf die Tagesordnung der nächsten regulären Aufsichtsratssitzung zu setzen, erfuhr das Blatt aus informierten Kreisen. Stattdessen werde das Gremium nun aber schon in der zweiten Novemberhälfte tagen, bestätigten mehrere mit der Sache Vertraute der "SZ". Als Termin für die außerordentliche Aufsichtsratssitzung werde der 19. November angestrebt, hieß es demnach von anderer Seite.

Erst am Donnerstag hatte die Deutsche Telekom mitgeteilt, dass sie auch im dritten Quartal weniger verdient hatte als im Vorjahr und mit einem milliardenschweren Sparprogramm gegensteuern will. Der Nettogewinn sank zwischen Juli und September um 34 Prozent auf 980 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte.

(tso/AFP)

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