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Wirtschaft: Telekommunikation: Ortsnetzbetreiber verlangen niedrigere Preise von der Telekom

Der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (Breko) existiert seit fast zwei Jahren und hat knapp 50 Mitglieder. Es könnten bald erheblich weniger werden, wenn die Deutsche Telekom mit ihrer Forderung durchkommt.

Der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (Breko) existiert seit fast zwei Jahren und hat knapp 50 Mitglieder. Es könnten bald erheblich weniger werden, wenn die Deutsche Telekom mit ihrer Forderung durchkommt. Das befürchtet jedenfalls der Präsident des Breko, Udo Pauck, Geschäftsführer des Kölner Stadtnetzbetreibers Netcologne. Die Deutsche Telekom darf nach Ansicht der regionalen Telefonanbieter nur 17,80 Mark Miete für "die letzte Meile", den direkten Anschluss zum Endkunden, verlangen. Die geltenden monatlichen Mietpreise müssten um fast 30 Prozent gekürzt werden. Das habe eine Studie über die Kosten von Teilnehmeranschlussleitungen ergeben, die der Breko in Auftrag gegeben hat.

Gegenwärtig beträgt die monatliche Leitungsmiete 25,40 Mark. Für die Umschaltung eines Anschlusses auf das Netz eines Wettbewerbers verlangt die Deutsche Telekom zudem eine einmalige Gebühr von 200 Mark. Auch dieser Preis sei zu hoch. Angemessen seien Preise zwischen 48 und 116,45 Mark, bei einer großzügigen Bemessung könnten je nach Aufwand maximal 78,80 bis 186,32 Mark angesetzt werden.

Die Deutsche Telekom will jedoch künftig noch höhere Gebühren als bisher verlangen. Die aktuellen Preise gelten nämlich nur noch bis zum 31. März. Die neuen Forderungen der Telekom liegen bei 34,03 Mark für die monatliche Miete und zwischen 248,47 bis 356,53 Mark für die einmalige Umschaltgebühr. Ob die Telekom ihre Preisforderungen durchsetzen kann, darüber muss die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post entscheiden.

Bereits jetzt führten die überhöhten Preise dazu, dass Privatkunden vom Netz abgeschaltet würden, weil sie nicht kostendeckend bedient werden könnten, sagte Breko-Präsident Pauck. Daher gebe es auch im Ortsnetz bisher keinen Wettbewerb. Die Konkurrenten der Telekom haben im Ortsnetz gerade einmal einen Marktanteil von 1,5 Prozent. "Wenn der Preis steigt, können wir uns nicht vorstellen, das Geschäft fortzuführen", sagte Pauck. "Das ist keine Drohung, das ist ein Fakt." Netcologne beweist aber auch, dass niedrigere Preise realisierbar sind: In einem Vertrag mit dem Festnetzanbieter Arcor überlässt Netcologne Ortsnetzanschlüsse für nur 14,80 Mark im Monat. Diese Gebühr sei sauber kalkuliert.

vis

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