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Telekommunikation: Telekom will TAL-Entgelt erhöhen

Die Deutsche Telekom will von ihren Wettbewerbern mehr Geld für die Überlassung von Telefonanschlüssen. "Unanständig" und "grober Unfug" kritisiert der Bundesverband Breitbandkommunikation.

Bonn/Köln - Die Deutsche Telekom stellte bei der Bundesnetzagentur einen Antrag auf Erhöhung der so genannten Teilnehmeranschlussleitung (TAL) von 10,65 Euro auf 12,03 Euro, wie die Festnetzsparte T-Com in Bonn mitteilte. Grund seien die "besonderen Lasten", welche die Telekom für einen sozialverträglichen Personalabbau trage. Diese Kosten seien eine Investition, um ein effizienteres Unternehmen zu schaffen und müssten daher berücksichtigt werden. Von den Wettbewerbern kam scharfe Kritik an dem Vorhaben.

Gleichzeitig verwies die Telekom auf den Aufbau des Breitbandnetzes: Für den Bonner Konzern als Investor müsse erkennbar sein, dass sich Investitionen in Infrastruktur wie die Netze auch lohnten. Das TAL-Entgelt sei dafür ein wichtiger Gradmesser. Eine Erhöhung werde deshalb den Wettbewerb stärken.

Verband: Entgelt unter zehn Euro angemessen

Die Wettbewerber wiesen die Begründung als "abwegig" zurück. Die geforderte Höhe des TAL-Entgelts sei "unanständig", erklärte der Bundesverband Breitbandkommunikation in Bonn. Dass eine Erhöhung des TAL-Entgeltes den Wettbewerb stärke, grenze "an groben Unfug". Der Verband halte ein Entgelt von unter zehn Euro für angemessen. Damit seien alle Kosten gedeckt.

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten in Köln forderte die Bundesnetzagentur auf, die Preiserhöhung um fast 13 Prozent nicht zu genehmigen. Es könne nicht sein, dass zehn Jahre nach der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes die Kosten für einen unbestreitbar erforderlichen Arbeitsplatzabbau bei der Telekom auf die Wettbewerber abgewälzt würden. Eine Erhöhung der TAL-Entgelte werde zu einer Preiserhöhung zahlreicher Angebote führen, warnte der Verband. (tso/dpa)

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