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Thema

EZB

Der Wochenstart hätte an der deutschen Börse kaum schlechter ausfallen können. Nach schlechten Vorgaben aus Asien brach der Deutsche Aktienindex Dax bereits kurz nach Beginn des Handels um neun Uhr um fast fünf Prozent ein.

Nicht zu fassen. Eine EU-Wirtschaftsregierung, eine andere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, eine Teilverstaatlichung von Schlüsselindustrien – das alles fordert aktuell, nein, nicht der Linke Oskar Lafontaine (der hat das schon 2005 gefordert), sondern Nicolas Sarkozy.

Nicht zu fassen. Eine EU-Wirtschaftsregierung, eine andere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, eine Teilverstaatlichung von Schlüsselindustrien – das alles fordert aktuell, nein, nicht der Linke Oskar Lafontaine (der hat das schon 2005 gefordert), sondern Nicolas Sarkozy.

Oskar Lafontaine? Hugo Chavez? Nein, es ist unser französischer Nachbar Sarkozy, der von der Europäischen Zentralbank eine andere Geldpolitik fordert und eine Teilverstaatlichung von Europas Schlüsselindustrien ...

Von Stephan-Andreas Casdorff

Trotz strenger Auflagen: Zahlreiche Landesbanken haben bereits angekündigt, Hilfsmittel aus dem milliardenschweren Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen zu wollen. Neben der BayernLB prüfen auch die WestLB und die HSH Nordbank entsprechende Anfragen.

Geld

Banken in Deutschland können seit Montag auf staatliche Hilfe aus dem milliardenschweren Rettungspaket zurückgreifen - unter strengen Auflagen. Das Kabinett beschloss zu Beginn der neuen Börsenwoche unter anderem, dass Managergehälter in notleidenden Banken generell auf maximal 500.000 Euro begrenzt werden sollen.

Die Europäische Zentralbank hat in einem Schnellverfahren am Dienstag die Vergabe von 100 Milliarden Dollar für einen Tag ausgeschrieben. Ab Mittwoch wollen die EZB und die Fed unbegrenzt die europäischen Geldmärkte mit Dollar versorgen.

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Die Immobilienmesse „Häuserwelten“ hat es schwer an diesem Wochenende nach dem Börsencrash Wer wagt jetzt schon den großen Schritt zum Eigenheim?. Nur wenige sehen die Krise auch als Chance.

Von Christoph Stollowsky

Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Die Mitglieder des Zentralbankrats hoffen, so die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Auch andere Notenbanken schlossen sich der Aktion an.

Bank- und Finanzaktien haben auch am Dienstag ihren Kurssturz fast ungebremst fortgesetzt und den Deutschen Aktienindex (Dax) mit nach unten gezogen. Die Deutsche Bank verlor zeitweise mehr als 15 Prozent und schloss mit einem Minus von 8,9 Prozent.

Der Dax stand zwischenzeitlich mit knapp über 5660 Zählern auf einem neuen Tiefstand seit über zwei Jahren. Gründe sind die Zinsentscheidung der EZB und ein mögliches Scheitern des Rettungspakets in den USA. Und die Hypo Real Estate könnte immer noch insolvent gehen.

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Turbulenzen an den Märkten und Abkühlung der Konjunktur im Euro-Raum - es gibt vieles, was in Zeiten der Finanzkrise für eine Zinssenkung spricht. Trotzdem hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag noch einmal von diesem Schritt abgesehen. Aber was nicht ist, könnte schon bald werden.

Lagarde

Berichten zufolge plädierte Frankreich angesichts der Finanzkrise für einen EU-Notfond nach US-Vorbild. Der Fond sollte 300 Milliarden Euro umfassen. Die Bundesregierung lehnt den Vorschlag ab - Frankreich dementiert inzwischen.

Die britische Notenbank stellt dem Bankensystem auch am Mittwoch zusätzlich US-Dollar im großen Umfang zur Verfügung. Hintergrund ist die angespannte Lage auf dem Interbankenmarkt. Finanziert wird die Liquiditätsspritze mit Hilfe der US-Notenbank, die seit Beginn der Finanzkrise schon mehr als eine halbe Billion US-Dollar zur Stabilisierung der Geldmärkte bereitgestellt hat.

Zunächst hatte das Scheitern des 700 Milliarden Dollar schweren Hilfspakets für die US-Finanzbranche den Deutschen Aktienindex auf ein Jahrestief gedrückt. Nun schafft die Hoffnung auf billigeres Geld aber Vertrauen unter den Anlegern - vorübergehend jedenfalls.

Der Kurs des Euro ist am Dienstag angesichts der andauernden Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der internationalen Finanzmarktkrise weiter gesunken. Jetzt rücken die Notenbanken wieder in den Mittelpunkt.

Die Verhandlungen über das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche haben heftige Konflikte zwischen den politischen Kräften ausgelöst. Während die einen das Vorhaben als Heilsbringer loben, kritisieren andere das Paket als unamerikanisch und nutzlos.

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