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Wirtschaft: Tognum gehört zu Daimler und Rolls-Royce Die beiden Bieter halten

60 Prozent der Aktien

Friedrichshafen/Stuttgart - Daimler und Rolls-Royce haben sich nach wochenlangem zähen Ringen die Mehrheit am Motorenhersteller Tognum gesichert. Die beiden Bieter halten knapp 60 Prozent der Aktien des Friedrichshafener Unternehmens, wie Daimler am Montag in Stuttgart mitteilte. Tognum soll nun zum weltweiten Marktführer für Industriemotoren weiterentwickelt werden.

Die Übernahme der Mehrheit an Tognum bilde eine starke Basis für die künftige Zusammenarbeit der drei Unternehmen, teilte Daimler mit. Daimler und Rolls-Royce rechnen damit, dass ihnen in den nächsten 14 Tagen weitere Aktien angeboten werden. Denn spätentschlossene Tognum-Aktionäre können ihre Papiere auch nach dem Ende der offiziellen Angebotsfrist am 1. Juni noch andienen. Die gesetzlich vorgeschriebene zusätzliche Annahmefrist gibt ihnen dafür bis zum 20. Juni um Mitternacht Zeit. Anschließend wird das endgültige Ergebnis der Übernahmeofferte veröffentlicht.

Den entscheidenden Durchbruch für die Bieter hatte Mitte Mai die Aufstockung der Offerte um zwei auf 26 Euro je Aktie gebracht. Zuvor hatten Daimler und Rolls-Royce mit ihrem Angebot sowohl bei Vorstand und Aufsichtsrat als auch bei den übrigen Tognum-Aktionären auf Granit gebissen. Sie hatten den Preis als zu niedrig abgelehnt. Die neue Offerte bewertet den Dieselmotorenspezialisten mit 3,4 Milliarden Euro.

Die Tognum-Spitzenmanager aus Vorstand und Aufsichtsrat brachten nach der Aufstockung der Offerte ihre eigenen Aktien ein und empfahlen das auch den übrigen Aktionären. Sie hielten rund fünf Prozent der Anteile. Allein der scheidende Tognum-Chef Heuer bekommt für seine gut drei Millionen Papiere rund 79 Millionen Euro. Auch der jetzige Finanzvorstand und künftige Chef Joachim Coers bekommt knapp 60 Millionen Euro dafür. Daimler hat seinen bereits zuvor gehaltenen Anteil von 28,43 Prozent an Tognum in das Angebot eingebracht. Der Tognum-Hauptsitz soll in Friedrichshafen bleiben, die 9000 Arbeitsplätze nicht gekürzt werden. dpaDAIMLER AG]

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