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Wirtschaft: Tokio will die Märkte beruhigen

BERLIN (rtr/Tsp).Die Lage an den japanischen Rentenmärkten blieb auch am Dienstag unruhig.

BERLIN (rtr/Tsp).Die Lage an den japanischen Rentenmärkten blieb auch am Dienstag unruhig.Finanzminister Kiichi Miyazawa versuchte die Märkte zunächst mit der Ankündigung zu beruhigen, das Ministerium werde im März das Volumen der geplanten Emission zehnjähriger Anleihen von 1,4 Billionen Yen um 400 Mrd.Yen (rund sechs Mrd.DM) kürzen.Der Finanzminister will als Ausgleich die Ausgabe zweijähriger und sechsjähriger Notes um 300 Mrd.beziehungsweise 100 Mrd.Yen erhöhen.

Außerdem will das Treuhandbüro des Ministeriums in diesem und im kommenden Monat wieder Staatspapiere im Wert von insgesamt ebenfalls 400 Mrd.Yen erwerben.Der Finanzminister will so den in den vergangenen Wochen beobachteten scharfen Anstieg der Renditen für zehnjährige Staatspapiere bremsen.

Hintergrund des Renditeanstiegs sind Japans Konjunkturprogramme zur Bekämpfung der hartnäckigen Rezession, die mit der Ausgabe neue Anleihen finanziert werden sollen.Auch die Mittel zur Sanierung der Banken will die Regierung in Tokio über Anleihen aufbringen.So meldete die "Financial Times", Tokio wolle in den kommenden Wochen garantierte Anleihen im Wert von umgerechnet 61 Mrd.Dollar begeben.Nach solchen Ankündigungen sackten die Kurse am Tokioter Rentenmarkt zunächst deutlich ab, und am Montag war die Rendite auf 2,14 Prozent gestiegen.Nach der Ankündigung der Rückkäufe fiel sie unter zwei Prozent.

Führende Politiker in Japan sowie internationale Experten befürchten, daß sich steigende Renditen negativ auf die Konjunktur in Japan auswirken könnten und das Land tiefer in die Rezession absacken könnte.Sie forderten deshalb von der Zentralbank wiederholt, staatliche Anleihen aufzukaufen.Die Währungshüter hatten sich jedoch bisher geweigert.Eine solche Expansion von Anleihekäufen würde zu einem Verlust fiskalpolitischer Disziplin führen, warnte der Chef der Notenbank Masaru Hayami am Dienstag.Stattdessen hatte sein Institut am Freitag die Tagesgeldzinsen von 0,25 auf 0,15 Prozent gesenkt, allerdings ohne große Wirkung.

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