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Top-Management: Frauenquote bleibt mager

Die Zahl der weiblichen Top-Managerinnen nimmt nur wenig zu. Dabei verspielen die Firmen Chancen.

Berlin - Die Vorstände der 100 größten Firmen Deutschlands haben insgesamt 490 Mitglieder – darunter sind nur elf Frauen. Obwohl das Thema Frauen in Führungspositionen im vergangenen Jahr viel diskutiert wurde, die Bilanz fällt mit einer Frauenquote von 2,2 Prozent in den Top- Gremien der 100 größten Firmen immer noch mager aus. „Es bewegt sich kaum etwas“, sagt Elke Holst vom DIW Berlin. Das Institut untersucht regelmäßig, wie stark Frauen in Vorständen, Geschäftsführungen und Aufsichtsräten vertreten sind.

Dennoch hat Holst Hoffnung, dass die Situation bald besser wird. „In der Öffentlichkeit wird das Ungleichverhältnis zunehmend wahrgenommen“, konstatiert sie. Zudem erhöhe sich der Druck, der durch den demografischen Wandel entsteht. Durch ihn sinkt die Zahl geeigneter Bewerber für eine Führungsposition, das werde dazu führen, dass mehr Frauen im Management nach oben kommen. Was die Zuversicht der Forscherin trübt, ist die Tatsache, dass Banken und Versicherungen auch die Umwälzungen infolge der Finanzkrise nicht genutzt haben, den Anteil weiblicher Führungskräfte zu erhöhen. Dabei sind in der Branche mehr als 50 Prozent der gesamten Belegschaft Frauen. Um die Chancen von Frauen zu erhöhen, schlägt Holst unter anderem vor, dass sich Unternehmen verbindliche Zielgrößen geben und transparent erklären, wie sie befördern. Die Firmen haben auch etwas davon: „Studien zeigen, dass die Produktivität in gemischten Teams steigt“, sagt Holst. Corinna Visser

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