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Wirtschaft: Tourismusbranche zählt mehr Gäste aus dem Ausland

FRANKFURT (MAIN) (ro).Deutschland hat nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Chancen, einen größeren Anteil von ausländischen Touristen zu gewinnen.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Deutschland hat nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Chancen, einen größeren Anteil von ausländischen Touristen zu gewinnen.In den ersten sieben Monaten zumindest hat die Branche einen Erfolg feiern können, denn die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen lag bei 19,3 Millionen und damit um 2,2 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum.Um diesen Trend zu halten und zu verstärken, muß die neue Bundesregierung der Branche nach Ansicht von BTW-Präsident Erich Kaub unter die Arme greifen.Nicht zuletzt weil die Tourismuswirtschaft mit rund 2,5 Millionen Beschäftigten und einem Anteil von etwa acht Prozent am Bruttoinlandsprodukt hierzulande die stärkste Dienstleistungsbranche sei.

Neben einem im Bundeswirtschaftsministerium angesiedelten Staatssekretär für Tourismus gehören vor allem Steuer- und Abgabeerleichterungen zu den Forderungen des BTW.So soll die neue Regierung 620-DM-Jobs nicht in die Sozialversicherungspflicht einbeziehen, weil sie für das Hotel- und Gaststättengewerbe ein ganz entscheidender Pfeiler seien.Eine Abschaffung der 620- DM-Jobs würde der illegalen Beschäftigung Vorschub leisten, sagt Kaub.Abstand nehmen soll die Regierung auch davon, Trinkgelder voll zu besteuern.Bislang sind sie bis zu einer Höhe von 200 DM im Monat steuerfrei.Auch für eine europaweit einheitliche Besteuerung der Tourismuswirtschaft soll sich die neue Regierung stark machen.

Besondere Hoffnung setzt der BTW auf die von der SPD vor der Wahl versprochene finanzielle Unterstützung der Heilbäder und Kurorte.Man bezweifele zwar nicht die Notwendigkeit der 1996 beschlossenen Spargesetze - der Kuretat der Sozialversicherungsträger wurde dadurch von 10,6 auf 7,6 Milliarden DM gedrückt - aber das Tempo dieser Sparmaßnahmen sei zu hoch.Neue Vermarktungswege und neue Konzepte ließen sich in dieser Zeit nicht entwickeln und umsetzen.Allerdings räumt man beim BTW ein, daß in vielen Kurorten auch die wirtschaftlich Verantwortlichen die Entwicklung verschlafen haben.Schließlich hofft der BTW auf eine stärkere öffentliche Unterstützung der Marketing- Aktivitäten der Tourismuswirtschaft.Während Puerto Rico für Eigenwerbung jährlich 60 Mill.DM an öffentlichen Mitteln ausgebe, stünden dafür in Deutschland von Bund und Ländern nur 42,5 Mill.DM zur Verfügung.

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