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Wirtschaft: Transparenter Geldverkehr: Geschäftsbanken wollen gegen Geldwäsche kämpfen

Elf international tätige Privatbanken haben sich auf Grundsätze zur Bekämpfung der Geldwäsche geeinigt. Diese sehen unter anderem die Schaffung einer unabhängigen Geldwäsche-Instanz innerhalb jeder einzelnen Bank vor.

Elf international tätige Privatbanken haben sich auf Grundsätze zur Bekämpfung der Geldwäsche geeinigt. Diese sehen unter anderem die Schaffung einer unabhängigen Geldwäsche-Instanz innerhalb jeder einzelnen Bank vor. Die Deutsche Bank mit ihrem Fusionspartner Bankers Trust beteiligt sich bislang als einziges deutsches Geldinstitut an der Initiative. Das Ausmaß der Geldwäsche schätzt der Internationale Währungsfonds auf rund fünf Prozent der weltweiten Wirtchaftsleistung.

Erarbeitet wurden die am Montag in Zürich vorgestellten Grundsätze für Privatbanken mit Hilfe der in Berlin ansässigen Anti-Korruptions-Organisation Transparency International (TI). "Ziel des Prozesses war es, Grundsätze zu formulieren, die es korrupten Personen erschweren, ihre unrechtmäßigen Gewinne ins weltweite Bankensystem einzuschleusen", sagte TI-Präsident Peter Eigen.

Die Richtlinien regeln unter anderem die Identifikationspflicht bei der Eröffnung von Konten für Privatkunden für die Institute neu. Gelder von Politikern, Parteifunktionären und Topmanagern staatlicher Unternehmen sollen von den Banken einer genauen Kontrolle unterzogen werden. Alle Unterlagen, die im Zusammenhang mit einem Geldwäsche-Verdacht stehen, müssen mindestens fünf Jahre lang aufbewahrt werden.

Außer der Deutschen Bank haben sich die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse, die Citibank, J.P. Morgan, die französische Société Générale, HSBC, die Chase Manhattan Corporation, Barclays Bank, die Banco Santander Central Hispano und die ABN AMro Bank der Initiative angeschlossen. Die beteiligten Banken erwarten, dass sich demnächst weitere Finanzinstitute der Initiative anschließen.

Mit den neuen Richtlinien werde es deutlich schwieriger, Schmiergeldfonds zu schaffen und im regulierten Finanzmarkt Korruptionsgelder einzuschmuggeln, stellte der Vorsitzende der OECD-Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Korruption, der Strafrechtler Mark Pieth aus Basel, fest. Pieth arbeitete unter anderem für die Schweiz im Rahmen der Financial Action Task Force (FATF) mit. Die FATF wurde von der Siebenergruppe als unabhängige internationale Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche eingerichtet. Vor allem die Schweizer Banken waren in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Geschäftsbeziehungen zu korrupten Staatschefs in die Kritik geraten.

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