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Wirtschaft: Transrapid bringt "ganz schlichtes" Risiko

Bahn-Chef Dürr will Magnetbahn schon vor 2005 fahren sehen / Positives Fazit der Bahnreform Frankfurt (Main) (ro).Bundesbahn-Chef Heinz Dürr hält das Risiko, das die Deutsche Bahn durch den Betrieb des Transrapids auf sich nimmt, für mehr als vertretbar.

Bahn-Chef Dürr will Magnetbahn schon vor 2005 fahren sehen / Positives Fazit der Bahnreform

Frankfurt (Main) (ro).Bundesbahn-Chef Heinz Dürr hält das Risiko, das die Deutsche Bahn durch den Betrieb des Transrapids auf sich nimmt, für mehr als vertretbar."Wir haben ein ganz schlichtes Risiko, das wir bei jeder neuen Strecke haben - die Zahl der Fahrgäste und die Höhe des Fahrpreises." Die aber seien "konservativ" gerechnet.Auch gebe es keine Konkurrenz durch den ICE."Wir werden doch nicht so blöd sein, den ICE gegen den Transrapid fahren zu lassen." Er werde sich dafür einsetzen, daß der Transrapid auf einem Teilstück schon früher als vorgesehen im Jahr 2005 fahren könne, meinte Dürr am Donnerstag auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz. Dürr, der nach der Hauptversammlung am 9.Juli das Amt des Vorstandsvorsitzenden an Johannes Ludewig übergibt und an die Spitze des Aufsichtsrates wechselt, zog eine positive Zwischenbilanz der jetzt rund dreieinhalb Jahre laufenden Bahnreform.Der Konzern mache heute sechs Prozent mehr Umsatz als im letzten "Behörden-Jahr", jedes Geschäftsjahr seit der Reform sei mit Gewinn abgeschlossen worden, die Bahn transportiere heute 16 Prozent Fahrgäste mehr, die Produktivität sei um 60 Prozent gestiegen, bei Massengütern sei die Trendwende geschafft.Seit 1994 habe die Bahn rund 41 Mrd.DM investiert, so viel wie Bundesbahn und Reichsbahn zusammen in den letzten zehn Jahren vor der Bahnreform.Schließlich sei der Fiskus durch die Reform um rund 20 Mrd.DM entlastet worden."Unter dem Strich bleibt das Fazit: Der Sanierungskurs hat angeschlagen, die Deutsche Bahn hat wieder eine Perspektive", sagte Dürr.Er sei sich sicher, daß sein Nachfolger das Modernisierungstempo halten werde. Dabei geht es Dürr zufolge vor allem um die Modernisierung des 40 000 Kilometer langen Schienennetzes.Güter- und Personenverkehr müßten "entmischt" werden, um höhere Geschwindigkeiten und mehr Züge fahren lassen zu können."Ziel ist es, die Strecken optimal zu nutzen und die Trassenpreise bis zur Jahrtausendwende zu halbieren." Stillgelegt werden sollen Dürr zufolge rund 2000 Kilometer Schiene, der überwiegende Teil davon in Ostdeutschland.Bei der Mitarbeiterzahl, die 1996 um rund 24 000 auf 288 800 zurückging - davon allerdings 6500 durch die Ausgliederung des Telefon-Ablegers - geht es weiter bergab.Allein von Januar bis April wurden weitere 8800 Stellen gestrichen.Im ersten Quartal lag der Umsatz mit 7,2 Mrd.DM um 0,5 Prozent über Vorjahr.1996 hatte die Bahn den Umsatz um 1,3 Prozent auf 30,2 Mrd.DM und das Betriebsergebnis um 32 Prozent auf 639 Mill.DM erhöht.

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