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Wirtschaft: Traum von der Wende WINDENERGIE: Das größte Potenzial

Atomkraft ist gefährlich, Kohle und Gas sind schmutzig – deshalb soll Deutschlands Strom in Zukunft aus alternativen Quellen stammen. Heute decken Windräder, Solarzellen, Wasserkraft und Biogas erst ein Sechstel des Bedarfs. Soll es mehr werden, sind noch viele Ideen und Investitionen nötig

In Deutschland drehen sich heute schon Windräder mit einer Leistung von rund 27 000 Megawatt. Sie erzeugen rund die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien und gelten damit vielen Experten zufolge als der vielversprechendste saubere Energieträger. 2010 lag der Anteil am gesamten Stromverbrauch bei 6,2 Prozent. Derzeit stehen fast alle Windkraftanlagen an Land. Als deutlich effizienter gilt aber die Windenergie auf hoher See. Vergangenen Donnerstag sind nördlich der Insel Borkum elf Anlagen des ersten kommerziellen Offshore-Windparks in Deutschland in Betrieb gegangen. Einem Szenario des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik zufolge könnte die Windenergie bis 2050 rund 300 Terrawattstunden Strom im Jahr generieren. Zum Vergleich: Derzeit verbraucht Deutschland im Jahr 600 Terawattstunden. Der Ausbau der Windenergie ist aber problematisch. Weil die Anlagen nicht gleichmäßig Strom liefern, müssen bei Flaute konventionelle Kraftwerke die Lücke füllen. In Spitzenzeiten produzieren sie mehr, als das Netz aufnehmen kann, weil die Speicher in Deutschland bei weitem nicht ausreichen. Zudem sind die Auswirkungen auf die Tierwelt noch ungeklärt. Offshore-Windparks dürfen nicht zu nah an den Küsten stehen, was die Kosten in die Höhe treibt und die Verteilung des Stroms erschwert. Würden alle Flächen in Deutschland genutzt, die sich für das Aufstellen von Windrädern eignen – nach Angaben des Fraunhofer-Instituts zwei Prozent der Republik – könnte die Windenergie an Land bis zu 65 Prozent des Strombedarfs decken. jmi

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