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Trendwende am Arbeitsmarkt: Experten rechnen 2009 mit mehr Erwerbslosen

Wegen der Finanzkrise und der schwächeren Konjunktur in Deutschland wird der Aufschwung am Arbeitsmarkt im kommenden Jahr einer Studie zufolge auslaufen. Besonders die Chancen von Hartz-IV-Empfängern, eine neue Anstellung zu finden, sollen sich demnach verschlechtern.

Die seit 2005 anhaltende Entwicklung - der Rückgang der Arbeitslosigkeit - werde sich im Verlauf des kommenden Jahres allmählich verschlechtern und könnte den Wendepunkt erreichen, sagte Eugen Spitznagel vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Freitag in Nürnberg. Das IAB legt bei seiner Prognose des Arbeitsmarktes 2009 ein Wirtschaftswachstum von nur noch 0,5 Prozent zugrunde. Spitznagel bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung.

Schlechte Aussichten für Hartz-IV-Empfänger

Trotz der Wirtschaftsflaute wird die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr nach Einschätzung der IAB-Experten immer noch knapp unter dem Stand von 2008 liegen: In einer Studie von Mitte September rechnet das IAB mit einer Arbeitslosenzahl von 3,26 Millionen Menschen 2008 und von knapp 3,22 Millionen Menschen 2009. Diese Zahlen geben den Jahresdurchschnitt an - von Monat zu Monat werde sich die Entwicklung aber verschlechtern, sagte Spitznagel. Durch die abflauende Konjunktur wird laut Studie die Nachfrage nach Arbeitskräften abnehmen und sich wieder mehr als bisher auf gut Qualifizierte und Leistungsstarke konzentrieren.

Die Chancen arbeitsloser Hartz-IV-Empfänger dagegen werden sich 2009 verschlechtern. Nach der Prognose des IAB wird der Anteil der Hartz-IV-Empfänger an den Arbeitslosen im kommenden Jahr weiter auf mindestens 70 Prozent steigen. Hier bestehe Bedarf an aktiver Arbeitsmarktpolitik, beispielsweise an Weiterbildung, heißt es in der IAB-Studie. (iba/AFP)

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