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Festlich beleuchtet. Bei der Eröffnung des Rolls-Royce-Zentrums durften die Besucher auch Einblick in das Innere einer Vakuumkammer für Triebwerktests nehmen.

© ddp

Triebwerkshersteller: Rolls-Royce verpasst der Region einen Schub

Im brandenburgischen Dahlewitz, wenige Kilometer südlich von Berlins Stadtgrenze, hat der Flugzeugtriebwerkshersteller Rolls-Royce am Dienstag sein weltweites Zentrum für mechanische Tests eröffnet.

Dahlewitz - Im brandenburgischen Dahlewitz, wenige Kilometer südlich von Berlins Stadtgrenze, hat der Flugzeugtriebwerkshersteller Rolls-Royce am Dienstag sein weltweites Zentrum für mechanische Tests eröffnet. Rund 65 Millionen Euro hat er in die Hightecheinrichtung investiert, 70 Arbeitsplätze sind entstanden. Damit setzt der britische Konzern sein bereits 1990 begonnenes Engagement an dem ostdeutschen Standort fort.

In der Hauptstadtregion entstehe „nach und nach“ der dritte Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) , der auch Beauftragter der Regierung für den Aufbau Ost ist. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) würdigte die frühe Entscheidung der Briten für das Bundesland zu einem Zeitpunkt, als sich die ostdeutsche Wirtschaft noch im Ungewissen befand. Bereits 1990 hatte Rolls-Royce – damals noch gemeinsam mit BMW – auf der grünen Wiese eine Fabrik für Strahltriebwerke gebaut. Heute arbeiten dort rund 2000 Menschen, die sechs verschiedene Triebwerkstypen bauen und warten.

Mit dem neuen Mechanical Test Operations Centre (MTOC) bündelt der Konzern seine globalen Aktivitäten zur Untersuchung und Evaluierung des mechanischen Verhaltens von Gasturbinenkomponenten unter einem Dach. „Wir werden neue Produkte aus aller Welt hierher bringen“, sagte Konzernchef Sir John Rose. Er sprach von der Nähe dieses „Erste-Klasse-Standortes“ zu Universitäten und sonstigen Forschungseinrichtungen sowie die gute Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesregierung. Dahlewitz hatte sich gegen internationale Konkurrenz als Standort für das neue Kompetenzzentrum durchgesetzt. Auch Komponenten für zukünftige Triebwerke werden in Dahlewitz auf ihre Leistungsfähigkeit untersucht.

Das MTOC entstand in eineinhalbjähriger Bauzeit und hat eine Fläche von 7000 Quadratmetern. Rund 40 verschiedene Untersuchungen können hier durchgeführt werden. Dazu zählen Betriebsfestigkeits- und Vibrationstests ebenso wie Schlagversuche. Etwa ein Drittel der Gesamtinvestition machte die sogenannte Large & Spezialist Spinning Facility aus, eine einmalige Anlage für horizontale Schleudertests. Sie verfügt über eine 14 Meter lange Vakuumkammer, die auf einem seismischen Fundament von 1600 Tonnen Beton errichtet wurde. Die Motorleistung von drei Megawatt entspricht ungefähr der von 30 Mittelklasse-Pkw. Rund zwei Drittel der Arbeitsplätze in dem neuen Testzentrum sind bereits besetzt. Anfang des kommenden Jahres wird die volle Arbeits- und Personalkapazität erreicht. Rainer W. During

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