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Wirtschaft: Trotz des Zusammenschlusses erwarten Experten kaum Konkurrenz für den Marktführer NTT

Durch die Fusion zur Nummer zwei auf dem japanischen Markt wollen drei Konkurrenten Japans Telefonriesen NTT Paroli bieten. Der japanische Ferngesprächevermittler DDI, der führende Anbieter für Auslandsgespräche, KDO, und das Mobilfunkunternehmen IDO kündigten am Donnerstag in Tokio ihren Zusammenschluss an.

Durch die Fusion zur Nummer zwei auf dem japanischen Markt wollen drei Konkurrenten Japans Telefonriesen NTT Paroli bieten. Der japanische Ferngesprächevermittler DDI, der führende Anbieter für Auslandsgespräche, KDO, und das Mobilfunkunternehmen IDO kündigten am Donnerstag in Tokio ihren Zusammenschluss an. Die neue Gesellschaft unter dem Namen DDI Corp. wird demnach am 1. Oktober kommenden Jahres und damit noch rechtzeitig vor Ablauf der Bieterfrist für die neuen Mobilfunklizenzen in Japan an den Start gehen. Analysten bezweifelten indes, dass das neue Unternehmen eine ersthafte Gefahr für den halbstaatlichen Konzern NTT auf den Wachstumsmärkten Mobilfunk und Datenübertragung wird. Den Angaben zufolge soll der neue Konzern von DDI-Chef Yusai Okuyama geleitet werden. Die Fusion werde es den drei Firmen ermöglichen, "effektiver mit der NTT-Gruppe zu konkurrieren", die in diesem Jahr einen tiefgreifenden Umbau eingeleitet hat. Bei einem Zusammenschluss kämen die drei NTT-Wettbewerber auf ein Gesamtvermögen von 2,2 Billionen Yen (41,7 Milliarden Mark). Für das Geschäftsjahr vom kommenden April bis März 2001 rechnet der neue Konzern mit einem Umsatz von 1,16 Billionen Yen (rund 21,8 Milliarden Mark). NTT verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr bis März 1999 einen Umsatz von 9,7 Billionen Yen.

Die auf Ferngespräche spezialisierte DDI befindet sich zu 25,1 Prozent im Besitz des Elektronik- und Telekommunikationsgeräteausstatters Kyocera. Hauptaktionär des Mobilfunkanbieters IDO ist der japanische Toyota-Konzern. Dieser hält auch 8,4 Prozent an KDD, dem führenden Anbieter des Landes für internationale Verbindungen. DDI und IDO kooperieren bereits seit längerer Zeit im Mobilfunkbereich. KDD ist auf diesem Geschäftsfeld bislang nicht präsent. An dem neuen Unternehmen wird Kyocera den größten Anteil halten, gefolgt von Toyota.

Nach der Bekanntgabe der Fusion legten die Titel von KDD und DDI an der Tokioter Börse kräftig zu. Analysten betonten, der neue Telekom-Konzern werde der NTT-Mobilfunktochter NTT Docomo kaum gefährlich werden. Zudem werde das Bündnis durch zum Teil hohe Schulden in den Bilanzen der Partner belastet.

Die japanische Regierung will ab März kommenden Jahres drei Lizenzen für die nächste Generation von Mobiltelefonen mit Internetzugang und leistungsfähiger Datenübertragung vergeben. Es gilt als sicher, dass NTT eine der Lizenzen bekommen wird. Auch ein Konsortium unter der Führung von Japan Telecom, dem auch der US-Konzern AT & T, British Telecom und Vodafone AirTouch angehören, wird wahrscheinlich eine der Genehmigungen erhalten.

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