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Wirtschaft: Trotz starken Wettbewerbs in der Branche konnte Marktanteil ausgebaut werden

Die öffentlichen Versicherungsunternehmen haben 1999 trotz starken Wettbewerbs in der Branche ihren Marktanteil ausgebaut. "Auch ohne spektakuläre Fusionen haben wir gute Ergebnisse erzielt", sagte der Vorsitzende des Verbandes und Vorstandschef der Westfälischen Provinzial-Versicherungen, Heiko Winkler, in Berlin.

Die öffentlichen Versicherungsunternehmen haben 1999 trotz starken Wettbewerbs in der Branche ihren Marktanteil ausgebaut. "Auch ohne spektakuläre Fusionen haben wir gute Ergebnisse erzielt", sagte der Vorsitzende des Verbandes und Vorstandschef der Westfälischen Provinzial-Versicherungen, Heiko Winkler, in Berlin. Die Gruppe habe mit 11,6 Prozent Marktanteil ihre Position als Nummer Zwei nach der Allianz gefestigt. Dabei seien die Beitragseinnahmen 1999 um 7,5 Prozent auf 27,2 Milliarden Mark gestiegen. Die gesamte Branche legte um 5,6 Prozent zu.

Allerdings hätten die einzelnen Sparten sehr unterschiedlich zum Beitragswachstum beigetragen. Während die Lebensversicherer durch die von der Politik entfachten Diskussion um die Besteuerung von Policen im Neugeschäft reichlich zulegten, schrumpften die Beiträge bei der Schaden- und Unfallversicherung, vor allem wegen des starken Wettbewerbs bei den Kraftfahrzeugversicherern. Hier hatte die Branche in einem beispiellosen Preiskampf über die Jahre die Prämien um bis zu 20 Prozent gesenkt.

Mittlerweile haben die Kfz-Versicherer aber die Bremse gezogen und im Frühjahr die Prämien wieder erhöht. Auch die meisten Mitglieder der öffentlichen Versicherer haben ihre Beiträge um rund fünf Prozent angehoben. "Und weitere Beitragserhöhungen sind nicht ausgeschlossen", sagte Winkler. Denn im Jahr 1999 hatten die Mitgliedsunternehmen hier rote Zahlen geschrieben. Als Grund für den Verlust nannte nannte Winkler, dass erstmals seit mehreren Jahren die Zahl der Schäden zugenommen hätten und zugleich die einzelnen Schäden teurer geworden seien.

Insgesamt gingen die Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung 1999 um 1,2 Prozent auf 12,2 Milliarden Mark zurück. 3,9 Milliarden Mark davon entfielen auf die Kfz-Versicherer (minus 1,2 Prozent). Dabei hat sich der Schadenaufwand in der Sachversicherung um 7,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Mark erhöht. "Schwere Schäden haben besonders die Dezemberstürme im Süden Deutschlands hinterlassen", sagte Winkler. Allein der Orkan Lothar habe die öffentlichen Versicherer mit 890 Millionen Mark belastet.

Weitaus günstiger war die Entwicklung bei den Lebensversicherern der Gruppe. Sie konnten ihre Beitragseinnahmen um 18,7 Prozent steigern. Auch nachdem die Pläne, die Lebensversicherungen zu besteuern, mittlerweile auf Eis lägen, sei die Stornoquote mit 3,3 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert, sagte Winkler. Die Kunden hätten vielmehr ihre Entscheidung, eine Lebensversicherung abzuschließen, vorgezogen. Dieses Jahr würden die Beiträge sicher nicht so stark zulegen. Bei der Schaden- und Unfallversicherung erwartet er dagegen eine "schwarze Null".

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