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Wirtschaft: Türkische Wirtschaft mit EU-Politik unzufrieden

Berlin will Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei ausbauen BERLIN (um).Die zögerliche Haltung der Europäischen Union gegenüber der Türkei behindert deren wirtschaftliche Entwicklung.

Berlin will Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei ausbauen BERLIN (um).Die zögerliche Haltung der Europäischen Union gegenüber der Türkei behindert deren wirtschaftliche Entwicklung.Diese Einschätzung vertraten Wirtschaftsvertreter bei einem deutsch-türkischen Wirtschaftstreffen am Rande des Staatsbesuches des türkischen Präsidenten Süleyman Demirel am Montag in Berlin.Zwar sei die Türkei seit Januar dieses Jahres Mitglied der europäischen Zollunion, sagte der Vorsitzende der Unternehmer- und Industriellenvereinigung der Türkei, Halis Komili, aber auch diese Zusammenarbeit funktioniere nicht programmgemäß.Brüssel lasse es an der zugesagten wirtschaftlichen Unterstützung in der Übergangsphase mangeln.Wenn die Integration nicht beschleunigt werde, müsse sich die türkische Wirtschaft nach anderen Partnern, zum Beispiel im Nahen Osten umsehen, sagte Komili. Jörg Schlegel, Geschäftsführer der BAO Berlin-Marketing Service GmnbH und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der hiesigen Industrie und Handelskammer, wertete den Beitritt zur Zollunion dagegen als "wichtigen Impuls".Er verwies darauf, daß mehr als 60 Prozent ausländischer Investitionen in der Türkei aus Staaten der EU kämen.Gerade Berlin lege besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit der Türkei. Rund 5000 türkische Unternehmer sorgten in Berlin mit einem Jahresumsatz von 5 Mrd.DM für rund 20 000 Arbeitsplätze, betonte Dieter Ernst, Staatssekretär in der Senatswirtschaftsverwaltung.Seine Behörde wolle dieser Rolle Berlins als regionaler Schwerpunkt deutsch-türkischen Wirtschaftslebens zum Jahresende unter anderem dadurch Rechnung tragen, daß die Wirtschaftsförderungsbroschüre ins türkische übersetzt werden soll.Schlegel kündigte ebenfalls an, die BAO werde für November nächsten Jahres eine Unternehmerreise in die Türkei organisieren, um den deutsch-türkischen Wirtschaftsdialog weiter zu fördern. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Berlin, Hans Estermann, zeigte sich bei der Ausweitung bilateraler Wirtschaftsbeziehungen weniger optimistisch.Für deutsche Investitionen sei die Türkei kaum das "Zielgebiet Nummer eins". Dagegen lobte er die Investitionen in Berlin lebender Türken: "Da habe ich den Eindruck, die sind schon ganz schön gut drauf."

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