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Wirtschaft: Tui wird billig

Von Corinna Visser Vielen Menschen ist die Lust auf das Reisen gründlich vergangen – nicht erst seit der gestiegenen Angst vor Terrorangriffen und der Lungenkrankheit Sars. Hinzukommen die immer knapperen Budgets in den Familien und die Furcht, vielleicht den Arbeitsplatz zu verlieren.

Von Corinna Visser

Vielen Menschen ist die Lust auf das Reisen gründlich vergangen – nicht erst seit der gestiegenen Angst vor Terrorangriffen und der Lungenkrankheit Sars. Hinzukommen die immer knapperen Budgets in den Familien und die Furcht, vielleicht den Arbeitsplatz zu verlieren. Wer fliegt da schon gern nach Ägypten oder in die Türkei? Bereits im vergangenen Jahr gaben die Deutschen weniger Geld für Auslandsreisen aus als im Jahr zuvor, der erste Rückgang seit 20 Jahren.

Kein Wunder also, dass die Reiseveranstalter vor allem über eines nachdenken: Wie können wir noch billiger werden, um die Leute doch noch in die Flugzeuge zu locken. Was Aldi kann, denkt sich Europas größter Reisekonzern Tui, kann Tui auch – und gründet einen neuen Reisediscounter.

Aber die Tui ist nicht Aldi. Zum einen können die Billigangebote dem Image des Konzerns schaden – und viele Kunden verärgern. Ausgerechnet die, die noch bereit sind, für Qualität auch gut zu bezahlen. Schon jetzt reagieren Reisende übellaunig, wenn sie erfahren, dass der Nachbar an der Strandbar für das gleiche Reisearrangement einen deutlich niedrigeren Preis bezahlt hat. Um so ärgerlicher, wenn beide Angebote auch noch aus dem selben Haus stammen. Zum anderen wird die Tui bei ihren BilligAngeboten Betten häufig unter den eigenen Kosten anbieten müssen. Eine Strategie, die auch die Tui nicht lange durchhalten kann. Das Sparprogramm ist zwar schon eingeleitet, trotzdem bleibt die Strategie gefährlich. Denn billig heißt fast immer kleine Margen.

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