zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Twitter lernt von Facebook Dienst gibt sich beim Börsengang bescheiden

San Francisco - Twitter will bei seinem Börsengang nicht die gleichen Fehler machen wie Facebook. Der US-Kurznachrichtendienst gibt sich bescheiden und will bei dem für Anfang November anvisierten Gang aufs Parkett nur bis zu 1,6 Milliarden Dollar einnehmen, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht.

San Francisco - Twitter will bei seinem Börsengang nicht die gleichen Fehler machen wie Facebook. Der US-Kurznachrichtendienst gibt sich bescheiden und will bei dem für Anfang November anvisierten Gang aufs Parkett nur bis zu 1,6 Milliarden Dollar einnehmen, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht. Abgeleitet davon würde das Unternehmen am Finanzmarkt einen Wert von rund elf Milliarden Dollar haben – weniger, als die meisten Analysten zuletzt erwartet hatten.

Facebooks Debüt im Mai 2012 endete in einem Fiasko, nachdem der Preis für die Aktien zuvor in die Höhe getrieben wurden. Die Folge: Der Kurs stürzte nach dem Handelsstart ab und Facebook sowie die Investmentbanken erlitten einen massiven Imageschaden. Die Aktie benötigte mehr als ein Jahr, um sich zu erholen. Twitter lässt dagegen nach Einschätzung von Analysten Raum für einen Kursanstieg. Diese Aussicht soll Anleger anlocken und wohl davon ablenken, dass es angesichts von roten Zahlen Zweifel gibt, ob das Geschäftsmodell funktioniert.

„Es war klug von den Konsortialbanken, die Bewertung niedriger zu kalkulieren als erwartet“, sagte Analyst Michael Yoshikami von der Vermögensberatung Destination Wealth Management. Allerdings stelle sich die Frage, ob Twitter mit seinen Geschäftszahlen elf Milliarden Dollar wert sei. Im dritten Quartal bezahlte das vor acht Jahren gegründete Unternehmen seinen Expansionskurs mit einem Nettoverlust von fast 65 Millionen Dollar. Der Umsatz hingegen verdoppelte sich auf knapp 169 Millionen Dollar. Twitter versucht derzeit, mit neuen Werbeangeboten Kunden anzulocken.

Die Twitter-Aktien sollen zwischen 17 und 20 Dollar kosten, wie aus dem Börsenprospekt weiter hervorgeht. Bei der Emission werden 70 Millionen Anteilsscheine angeboten. Zudem kann eine Mehrzuteilungsoption von 10,5 Millionen Aktien ausgeübt werden. Am 6. November und damit einen Tag vor dem geplanten Handelsstart dürfte das Unternehmen mit seinen mehr als 230 Millionen aktiven Nutzern den genauen Ausgabepreis bekannt geben.rtr

Zur Startseite