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Übernahme: Conti stellt Bedingungen an Schaeffler

Im Kampf gegen die drohende Übernahme spielt Continental auf Zeit: Der Autozulieferer lehnt das Angebot des Familienunternehmens Schaeffler als zu niedrig ab - verrät aber nicht, welcher Preis angemessen wäre. In der Conti-Führung eskaliert unterdessen ein Streit.

Der Autozulieferer Continental hat seinem Konkurrenten Schaeffler offenbar einen Vertragsentwurf für die Übernahme vorgelegt. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Demnach bezeichnet Conti das bisherige Schaeffler-Angebot von 70,12 Euro je Aktie als zu niedrig, nennt jedoch keinen Betrag, den es für angemessen hält. Außerdem fordere Conti einen Risikoausgleich für negative Einflüsse einer Übernahme, etwa Steuerausfälle und teurere Kredite. Der Entwurf enthält den Angaben zufolge auch Forderungen der Arbeitnehmerseite nach Jobgarantien und einem Ausschluss der Zerschlagung Contis.

Das Familienunternehmen Schaeffler hatte vor vier Wochen ein erstes Übernahmeangebot abgegeben. Conti-Vorstandschef Klaus Wennemer wies den Vorstoß damals schroff zurück. Aufsichtsratsvorsitzender Hubertus von Grünberg forderte hingegen eine sorgfältige Prüfung. Der Streit zwischen den beiden Manager spitzt sich offenbar zu. Wie "Die Welt" berichtet, favorisiert von Grünberg eine schnelle Einigung mit Schaeffler. Wennemer sehe sich durch diese Haltung in seiner Verteidigungsstrategie behindert. Die Aktionäre würden so um ihre Übernahmeprämie gebracht.

Zum Eklat kam es dem Blatt zufolge vor der Aufsichtsratssitzung am vergangenen Mittwoch. Grünberg habe Wennemer vorgeschlagen, dass der Vorstand die Verhandlungen nicht mehr allein, sondern gemeinsam mit Grünberg und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und Gewerkschaftsvorstand Werner Bischoff führen solle. Das habe Wennemer vehement abgelehnt. Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" wollen beide Unternehmen bis zum 27. August eine Einigung erzielen. Conti-Aktien tendierten am Morgen an der Frankfurter Börse leicht schwächer bei knapp 74 Euro. (sf/ddp)

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