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Übernahme: Rewe buhlt um Plus

Angesichts des drohenden Scheiterns der Übernahme des Discounters Plus durch Edeka bietet sich der Konkurrent Rewe als Retter an. Doch Edeka gibt nicht auf. Das Kartellamt will bis zum 16. Mai eine Entscheidung über die Fusion treffen.

Rewe-Chef Alain Caparros betonte, er sei jederzeit zu Gesprächen mit Plus bereit. Bislang habe es allerdings keine Kontakte gegeben. Caparros zeigte sich zuversichtlich, dass ein Kauf von Plus durch Rewe Zustimmung beim Kartellamt finden könnte. Die Wettbewerbs-Position sei eine andere als im Fall Edeka - des größten deutschen Lebensmitteleinzelhändlers mit einem Marktanteil von 25 Prozent.

Laut Medienberichten wollen Edeka und der Plus-Eigentümer Tengelmann bei einem möglicherweise entscheidenden Treffen mit der Behörde am Montag weitgehende Zugeständnisse anbieten, um das Geschäft doch noch zu retten.

So solle für die Fusion mit der Aussicht auf 3000 neue Stellen geworben werden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" vorab unter Berufung auf Unterlagen von Edeka und Tengelmann. Dazu werde es kommen, da ein Großteil der Plus-Filialen auf das "personalintensivere" Konzept der Edeka-Discountkette Netto umgestellt werden solle.

Nach ursprünglichen Plänen sollten die Plus-Filialen mit denen von Netto zusammengelegt werden. Damit entstünde der nach Aldi und Lidl drittgrößte deutsche Discounter mit rund 4100 Läden und einem Jahresumsatz von knapp elf Milliarden Euro. Nach Einschätzung des Kartellamts hätte die neue Kette aber eine zu starke Marktposition in mehreren Regionen.

Sollte die Fusion scheitern, sehen Edeka und Tengelmann "Focus" zufolge als Alternative den Verkauf an einen ausländischen Finanzinvestor. In dessen Hand hätte Plus aber eine deutlich unsicherere Zukunft, warnten sie.

Caparros sagte, auch im Interesse der Mitarbeiter von Plus müsse nach einer zukunftsfähigen Lösung für den Discounter gesucht werden. Plus hat in Deutschland rund 27.000 Beschäftigte in mehr als 2900 Filialen. Zuletzt war in der "Welt" spekuliert worden, Plus könnte bei einem Scheitern der Übernahme durch Edeka am Widerstand des Bundeskartellamts die Insolvenz drohen. (cp/dpa)

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